Luxemburger Wirtschaft will schnelle Antworten

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(Christian Muller)

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Großbritannien wird die EU verlassen Das Brexit-Lager hat sich durchgesetzt. Wie reagiert die Luxemburger Wirtschaft?

Luxembourg for Finance (LFF), die Promotionsagentur des Finanzplatzes, schreibt dass sie die Entscheidung der Briten bedauere. Dennoch respektiere sie die demokratisch getroffene Entscheidung. Als Folge stünden sowohl Großbritannien als auch die EU vor neuen Herausforderungen.

Der Finanzplatz Luxemburg stehe jedoch weiterhin für eine Stärkung des Binnenmarktes. Der gemeinsame Markt für Finanzdienstleistungen sei stark und werde sich – auch unabhängig der Entscheidung der Briten – weiter entwickeln. Der Finanzplatz wolle künftig weiter eng mit dem Finanzplatz London zusammenarbeiten, so LFF weiter. Von dieser Zusammenarbeit hatten in der Vergangenheit beide profitieren können.

Angst vor der Unsicherheit

Der Luxemburger Bankenverband ABBL „prend acte“ von der Tatsache, dass die Mehrheit der Wähler in Großbritannien sich für einen Austritt aus der EU entschieden hat. Nun sei es wichtig, schnell zu klären, wie die Prozedur eines Austritts vonstatten gehen wird. Lange Verhandlungen ohne klaren Ausgang würden für Unsicherheit sorgen, warnt die ABBL. Die EU, wie auch die Märkte, benötigen Rahmenbedingungen, die langfristiges Planen möglich machen.

Weiter schreibt die ABBL, dass die Zugehörigkeit zum Binnenmarkt für Luxemburg lebenswichtig ist. Alles müsse getan werden, dass der Binnenmarkt auch in Zukunft gut funktioniere.

Lang lebe der Binnenmarkt

Auch der Verband der Investmentfondsbranche ALFI schreibt, dass es nun darum gehe, praktische Wege für die Umsetzung der getroffenen Entscheidung zu finden. Was die schlussendlichen Folgen der Entscheidung sein werden, sei heute jedoch noch nicht klar absehbar. Alles hänge an den kommenden Verhandlungen. In diesem Zusammenhang plädiert auch die ALFI für schnelle Entscheidungen, um so die Zeit der Unsicherheit nicht zu verlängern. Zudem müsse drauf geachtet werden, dass das „level playing field“ bestehen bleibt.

Dann unterstreicht der Fondsverband, dass die Branche sehr gute Beziehungen mit Großbritannien habe. Insgesamt 16,5 Prozent des von Luxemburger Fonds verwalteten Geldvolumens stammen von der Insel. Nur aus den USA fließe noch mehr Geld in die Luxemburger Fonds.

Wettbewerbsfähig bleiben

Aber nicht nur die Luxemburger Finanzwelt beschäftigt sich mit dem Thema. Auch die „Britisch Chamber of Commerce“ (BCC), eine Vereinigung von Geschäftsleuten mit Interessen in Großbritannien und Luxemburg, äußerte sich heute zu dem Thema: Es gehe nun darum, dafür zu sorgen, dass sowohl Großbritannien als auch Europa international wettbewerbsfähig bleiben. Zudem gelte es, die Zeitspanne der Unsicherheiten möglichst kurz zu halten. Die BCC weist aber auch darauf hin, dass sie – als unabhängige und unpolitische Organisation – keine der beiden Seiten unterstützt hatte.

Und nun noch einige Tweets: