Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag erneut an der Zinsschraube gedreht. Wegen anhaltenden Inflationsdrucks wird der Leitzins im Euro-Raum wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent erhöht. Das teilte die EZB nach ihrer Ratssitzung am Donnerstag in Frankfurt mit.
Die Erhöhung des Leitzinses bei der Europäischen Zentralbank hat direkte Auswirkungen auf die Bankinstitute, auch in Luxemburg. Diese werden ihrerseits die angehobenen Zinsen an ihre Kunden weiterreichen und dementsprechend auf den Krediten einen höheren Zinssatz einfordern. Dies gilt aber nicht für Kunden, die sich für einen Kredit mit Festzinssatz entschieden haben, so Françoise Thoma, Direktionsmitglied bei der „Spuerkeess“ (BCEE) gegenüber Tageblatt.lu: „Wir machen darauf aufmerksam, dass die Wahl des Festzinssatzes diese Variabilität für die Dauer der Kreditlaufzeit neutralisiert.“
0,50 Prozent mehr Zinsen
Die Dexia Luxemburg erhöht die Zinsen auf Kredite um 0,50 Prozent, so die Pressesprecherin Stéphanie Buonanno-Rodin am Donnerstag nach Bekanntgabe der Leitzins-Anhebung der EZB. Bei einem Kredit von 200.000 Euro auf 20 Jahre, bedeute dies eine Erhöhung des zurück zu zahlenden Beitrags von monatlich 50 Euro.
Bevor die Bank dem Kunden einen Kredit bewilligt, werden mehrere etwaige Zinserhöhungen mit einkalkuliert, betont Françoise Thoma von der BCEE. Es wird ausgerechnet, ob der Kunde dann immer noch seinen Lebensstandard beibehalten kann. Auch die Dexia geht nach dem gleichen Schema vor, so die Pressesprecherin von Dexia Luxemburg gegenüber Tageblatt.lu. Um diese Vorgehensweise sicherzustellen, bietet die „Spuerkees“ deshalb vor der Kreditvergabe eine „kundenorientierte und sozialverantwortliche Kreditberatung, und gegebenenfalls Kreditverweigerung oder – reduzierung“ an, so Thoma.
De Maart

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