Zaghaftes Herantasten: Taina Bofferding beim Neujahrsempfang der Rettungsdienste

Zaghaftes Herantasten: Taina Bofferding beim Neujahrsempfang der Rettungsdienste

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Skeptiker, Optimisten und verhaltener Applaus nach einem ausgesprochenen Versprechen. Beim Neujahrsempfang der Rettungsdienste traf Taina Bofferding zum ersten Mal in ihrer Funktion als neue Innenministerin auf Feuerwehrleute und Rettungskräfte des CGDIS.

Taina Bofferding war am Dienstagabend beim Neujahrsempfang der Rettungsdienste im CIS Dippach eine von sehr wenigen Frauen, was auf ein immer noch von Männern dominiertes Metier schließen lässt. Der neuen Innenministerin wurde es nicht leicht gemacht, war doch während ihrer Rede unzufriedenes Gemurmel im Saal zu hören. „Sie lügt uns doch genauso an wie ihr Vorgänger“, war nur eine der Bemerkungen. Tatsächlich traf Bofferding ähnliche Aussagen wie bereits Dan Kersch. Das Zusammenlegen der Rettungsdienste soll ihr zufolge die richtige Entscheidung gewesen sein. „Das CGDIS befindet sich noch im Aufbau und wird mit Sicherheit noch ein paar Kinderkrankheiten bekommen – aber lasst uns doch gemeinsam daran arbeiten“, meinte sie voller Optimismus. Eine Bilanz der Reform sei in nächster Zeit vorgesehen.

Besonders wütend mache sie die Gewalt, der Rettungskräfte immer öfter ausgesetzt sind. Die Kampagne #Respekt112, die Dan Kersch noch ins Leben gerufen hatte, um auf das Problem hinzuweisen, soll keine einmalige Sache sein. Das Gesetz, das jeden Haushalt dazu verpflichten soll, einen Rauchmelder zu installieren, unterstützt Bofferding. Noch wichtiger sei jedoch der präventive Feuerschutz: „Mein Wunsch wäre es, einen nationalen Tag zu diesem Thema einzuführen“, sagte sie. Bofferding zeigt sich überzeugt davon, dass Freiwillige unverzichtbar für das CGDIS sind. Die Statistiken würden eine andere Sprache sprechen als die Kritiker: „Dass keine Freiwilligen mehr ins Rettungswesen kommen, stimmt nicht. Seit dem 1. Juli letzten Jahres sind zwar 37 Freiwillige ausgetreten, es kamen aber 138 neue Anfragen.“

Ein kritischer Punkt sei derzeit noch, dass die Freiwilligen nicht im Verwaltungsrat des CGDIS vertreten sind. Bofferding machte diesbezüglich ein klares Angebot: „Ich bitte den Verwaltungsrat, sich zu überlegen, wie vorgegangen werden könnte, um einen solchen Vertreter zu wählen. Der Ball liegt jetzt bei euch“, versicherte die Ministerin und erntete – wenn auch nur verhalten – Applaus.

Jacques Zeyen
18. Januar 2019 - 22.20

".. dass die Freiwilligen nicht im Verwaltungsrat des CGDIS vertreten sind." 138 neue Anfragen gegen 37 Austritte. Und nur verhaltener Applaus,wenn die Ministerin sagt,der Ball liegt jetzt bei euch? Wo liegt das Problem? Und ein von Männern dominiertes Metier ist sicher auch nicht die Schuld der Männer. Was soll dieser Artikel uns eigentlich sagen?