Wohlbefinden im Job nimmt ab

Wohlbefinden im Job nimmt ab

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Bis 2013 gab es keine repräsentative Studie zum subjektiven Wohlbefindenam Arbeitsplatz. Im Vorjahr füllte die CSL diese Lücke aus und präsentierte die erste Auflage des "Quality of Work"-Index. Nun liegt die zweite Studie dieser Art vor.

CSL-Präsident Jean-Claude Reding und der beigeordnete CSL-Direktor Alain Kinn präsentierten und kommentierten das Werk gestern. Der „Quality of Work“-Index misst die Arbeitsbedingungen, die Komplexität und Intensität des Jobs, bewertet Ausbildung und Einkommen, physische Belastung und Flexibilität, Burn-out und Suchtpotenzial sowie die Sicherheit der Stelle.

Die Resultate der Studie zeigen eine leichte Abnahme des Wohlbefindens am Arbeitsplatz innerhalb eines Jahres um 1,9 Prozent.

Arbeitsbedingungen

Schlüsselt man die einzelnen gemessenen Kriterien auf, so ist herauszufinden, dass die subjektive Qualität der Arbeitsbedingungen am stärksten abgenommen hat; dennoch möchte CSL-Präsident Reding nicht zu viel in diese Schwankungen hineininterpretieren, dies mache erst nach mehreren Untersuchungen dieser Art Sinn.

Der Index wurde sektoriell aufgeschlüsselt, was schon konkretere Einblicke in die Realität der Berufswelt im Lande erlaubt.

So nahm das Wohlbefinden am stärksten im Krankenhaussektor ab, gefolgt vom Sektor der Gebäudereiniger und dem des Personentransportes. Ob der Streit um einen Kollektivvertrag im Reinigungswesen hierbei eine Rolle spielt, kann noch nicht mit letzter Sicherheit festgestellt werden; vieles deutet aber darauf hin. Zum Beispiel die Tatsache, dass das Wohlbefinden unter den Bauarbeitern (die einen Tarifabschluss erlebten) am stärksten zunahm.

Die zweitgrößte Steigerung fand im Erziehungswesen statt, während der Sektor Hotelwesen und Restauration nur unwesentlich verlor.

Mehr Arbeitsstunden

Interessant ist auch das subjektive Erleben der Arbeitszeiten. 8,1 Prozent der Angestellten, die einen Vollzeitjob haben, würden gerne mehr Stunden für mehr Geld arbeiten, was darauf zurückzuführen sein könnte, dass das Geld nicht mehr ausreicht. Bei jenen, die zwischen 20 und 39 Stunden arbeiten, steigt diese Quote auf 18 Prozent und bei jenen, die pro Woche weniger als 20 Stunden arbeiten, möchten sogar 38,1 Prozent Stunden dranhängen. Der Zeitaufwand, der subjektiv für den Job investiert wird, variiert erwartungsgemäß je nachdem, ob die Befragten im Lande wohnen oder Grenzgänger sind.

Schließlich wurden die Teilnehmer der Studie nach Gesundheitsproblemen befragt. Hier liegen Rückenprobleme noch immer weit vorn und die angedachte Rückenschule, die sowohl Patronat als auch Arbeitnehmern nutzen würde, gibt es immer noch nicht.