Wo Europa von Luxemburg lernen kann

Wo Europa von Luxemburg lernen kann
(Didier Sylvestre)

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Bildungsminister Claude Meisch und der für Hochschule und Forschung zuständige Staatssekretär Marc Hansen stellen ihre Prioritäten für die Luxemburger Présidence vor.

Bildungsfragen sind kein großes europäisches Thema, sondern eher Ländersache und mancherorts, wie in Deutschland, vor allem Sache der Bundesländer. Der Austausch und die gemeinsamen Initiativen bleiben aber laut Meisch wichtig, weil Luxemburg so auch auf die Erfahrung anderer zurück greifen kann und man so „das Rad nicht permanent neu erfinden muss“.

Interessant ist die Luxemburger Présidence in diesem Bereich aber noch aus einem ganz anderen Grund – und das vor allem für die anderen Mitgliedsländer. Würde man mit einem europäischen Fernglas in die Zukunft blicken und man sähe am Horizont ein Land, dann wäre das wahrscheinlich Luxemburg. Was Claude Meisch mit diesem recht bildhaften Ausblick meinte ist folgendes: Luxemburg zeichnet bereits jetzt vieles aus, was Europa in Zukunft charakterisieren wird: Eine heterogene Bevölkerung, eine starke Migration, eine vernetzte Wirtschaft und Vielsprachigkeit. Das ist eine große Herausforderung, so Meisch am Dienstag , aber es bedeutet auch, dass die Antworten, die Luxemburg darauf findet, für Europa von Bedeutung sind.

Vier Schwerpunkte

Die vier Schwerpunkte, die Luxemburg setzen wird liegen auf der Bekämpfung des Schulabbruchs, der sprachlichen Frühförderung, der Inklusion und der praktischen politischen Teilnahme von Jugendlichen in der Gesellschaft.

Im Bereich Hochschule und Forschung sollen zwei Themenbereiche dominieren, die „relativ neu“ sind, so Marc Hansen. U.a. wird es um die Integrität der Forschung gehen. Der zweite Schwerpunkt betrifft die Gleichberechtigung bei wissenschaftlichen Karrieren. Luxemburg hat hier auf nationalem Plan bereits einiges auf den Weg gebracht, hat aber in manchen Bereichen noch Nachholbedarf. Ein Beispiel: Der Anteil von Professorinnen an der Uni Luxemburg stieg von 2012 bis 2014 von 14,2 Prozent auf 15,7 Prozent , lag aber für das Jahr 2010 EU-weit bei rund 20 Prozent.

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