Letzte Woche ziehen Zöllner aus Saarbrücken ein Auto voller Drogen im Grenzgebiet zu Luxemburg aus dem Verkehr. Die Beamten finden zwei Kilo Amphetamin, rund 500 Ecstasy-Pillen und fünf Gramm Marihuana, heißt es in einer Mitteilung des Hauptzollamts Saarbrücken am Dienstag. Gegen die zwei Männer und eine Frau aus Bayern, die aus Luxemburg nach Deutschland unterwegs waren, läuft jetzt ein Strafverfahren.
Anderer Schauplätz, ähnlich große Mengen Drogen. Ende November schlagen Zollfahnder in Trier-Nord zu. Sie nehmen einen Mann und eine Frau ebenfalls aus Bayern fest, nachdem in ihrem Wagen ein Kilo von der Droge „Christal Meth“ gefunden wird, heißt es in einer Meldung der Polizei Rheinland-Pfalz. Dies sei die größte Menge an „Christal Meth“, die bisher in diesem Bundesland gefunden wurde, so ein Polizeisprecher.
„Drogen sind Realität“
Diese Meldungen lassen aufhorchen. Wie ist die Lage in Luxemburg? Beim „Centre de Prévention des Toxicomanies“ fragen wir Direktor Jean-Paul Nilles, wie er die Situation hierzulande einschätzt. „Wir haben keine Daten über ‚Christal Meth‘“, sagt Nilles und verweist auf die zuständige Behörde bei der Direction de la Santé. Der dortige Ansprechpartner ist nicht erreichbar.
In Luxemburg werden vor allem die „klassischen“ Rauschgifte wie Alkohol oder auch Cannabis konsumiert, so Jean-Paul Nilles. Aber allgemein gilt, „Drogen sind auch in Luxemburg Realität“. Sie sind in allen Gesellschaftsschichten zu finden. In Stresssituationen greifen Betroffene zu Amphetaminen. Auch die Partydroge Ecstasy ist in Luxemburg zu finden, so Nilles.
„Wir sind traditionell“
Ähnlich klingt auch die Antwort von Michel Yegles, Experte in der Abteilung „Toxicologie médico-légale“ bei der „Laboratoire national de la santé“. Er und seine Kollegen untersuchen die Proben, welche die Polizei bei Drogen- und Alkoholkontrollen sammelt.
„Bei uns ist es nur selten zu finden“, antwortet Yegles in Bezug auf „Christal Meth“. Großbritannien und der Südosten Deutschlands wären stärker davon betroffen. „Wir sind traditionell“, sagt der Experte mit Blick auf die Proben, die er untersucht. Kokain, Heroin aber auch ‚Ecstasy‘ (Amphetamin MDMA) finde man schon öfter, erklärt er.
Würde man eine Platzierung nach der Häufigkeit des Auftretens in den Proben aufstellen, so seien Cannabis (Marihuana), Kokain, Morphium auf den vorderen Plätzen. „Erst danach kommen Amphetamine“, erklärt Yegles. Diese „Statistiken“ sind aber nicht repräsentativ, da sie nur die Proben der Polizei abdecken, gibt der Experte noch zu bedenken.
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