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Wir müssen draußen bleiben

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Wer fühlt sich nicht schlecht, wenn er im Urlaub verwaiste, umherstreunende Tiere sieht. Man möchte sie dann am liebsten gleich mit nach Hause nehmen. Doch so einfach ist es nicht.

Seit Dezember letzten Jahres gelten neue Einreisebestimmungen für Hunde, Katzen und Frettchen. Innerhalb der EU müssen die Tiere einen Mikrochip-Transponder haben, wirksam gegen Tollwut geimpft sein, sowie einen europäischen Heimtierausweis besitzen, um über die Grenzen mitgebracht zu werden.

Vor allem die Tollwutimpfung ist wichtig. „Die Krankheit gilt in Luxemburg als ausgerottet und das soll auch so bleiben“, sagt Felix Wildschutz von der „Inspection des services vétérinaires“. Tollwut wird durch Viren übertragen und ist nach ihrem Ausbruch nicht mehr heilbar. Sowohl für Tiere wie für Menschen verläuft sie tödlich.

Chip und Impfung

Wird ein Tier eingeführt, das gegen das europäische Reglement verstößt, muss ein „certificat de mise en conformité“ ausgefüllt und die Konformitäts-Prozedur durchlaufen werden. Um in Luxemburg dann den europäischen Pass zu erhalten, muss das Tier unter anderem gechipt und geimpft werden – und sechs Monate unter Quarantäne gehalten werden. Alle zwei Monate muss der Besitzer sein Haustier zu einem Tierarzt bringen, welcher die Prozedur begleitet. Bricht in diesem Zeitraum keine Krankheit aus, kann ein Pass ausgestellt werden.

Wird diese Möglichkeit nicht ergriffen, bleiben den Behörden leider nur zwei Optionen: Das Tier zurückschicken oder einschläfern. „Das möchte natürlich keiner“, versichert Felix Wildschutz. Leider muss es aber in Betracht gezogen werden und sollte ein Tier an Tollwut erkrankt sein, bleibt es der einzig humane Weg. „Die Leute müssen sich vor der Einreise informieren“, betont Wildschutz, „um eben das zu vermeiden“. Es sei jedoch noch besser, wenn Reisende überhaupt erst keine Tiere aus dem Urlaub mitbringen. „Wir haben so viele Tiere in den luxemburgischen Tierheimen“, gibt Wildschutz zu bedenken, „da gibt es keinen Grund, sich nicht dort ein Haustier zu holen, wenn man eins haben möchte.“

Wenn einen dennoch die Bilder aus dem Urlaub nicht loslassen, kann man sich an Organisationen wenden, die sich dafür einsetzen, Tieren aus dem Ausland zu einem besseren Leben hierzulande zu verhelfen. Doch auch hier gilt: sich informieren. Nicht alle sind seriös, und die EU-Regeln müssen auch von ihnen beachtet werden.

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