„Wir glauben an den Standort Marnach“

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In Marnach, im Norden des Landes, kann auf rund 20.000 Quadratmeter neuer Fläche eingekauft werden.

Wenn am Donnerstag in Marnach, im Norden des Landes, insgesamt rund 20.000 Quadratmeter an Verkaufsfläche eröffnet werden, ist das weder eine kommunale noch eine staatliche Initiative. Der Idee liegt eine private, unternehmerische Entscheidung zugrunde, diesen Standort zu entwickeln. Die „Nordstrooss Shopping Mile“ ist erst der Anfang.

Von Wiebke Trapp

Marc Reiff.

Bei einem Investitionsvolumen von 40 Millionen Euro ist der neue Einkaufsstandort Marnach weit entfernt von den Dimensionen einer kleinen „Epicerie“. Auch weit entfernt von dem früher landläufigen Rundum-Versorgungsmodell eines Dorfladens mit Café zum „Schnëssen“, Samen- und Viehfutterhandel und einer Zapfsäule mit Sprit für den Traktor. Dort liegen die Wurzeln der Gebrüder Reiff, die hinter der Standortentwicklung stecken. Die Elterngeneration war in Heinerscheid, wo beide aufgewachsen sind, seinerzeit aktiv.
Die Nachkommen haben dies ein paar Kilometer weiter südlich ausgebaut. „Wir sind in Marnach seit 1996 mit unserem Mineralölhandel und unserer ersten Tankstelle ansässig“, sagt Marc Reiff, Co-Administrateur der neuen „Nordstrooss Shopping Mile“, „für uns lag es in der Logik, hier weiter zu investieren“.

„Heizöl- und Treibstoffverkauf“ ist ein charmantes Understatement. Angesichts der „Grenzen des Wachstums“ im Mineralölgeschäft, auf die noch niemand eine plausible Antwort hat, sind die Unternehmer längst auch im Holzpelletgeschäft unterwegs und haben vor zehn Jahren zusammen mit der Unternehmerfamilie Leesch, den Inhabern von Cactus, die „Cactus Shoppi“ mitbegründet. Auch für die Entwicklung der „Shopping Mile“ gibt es Partner, die Unternehmerfamilien Schaus und Meyer aus Ostbelgien.

Klienten gibt es genug

Mario Reiff

Die „Mile“ ist der vorletzte Schritt nicht nur für die Unternehmensentwicklung sondern vor allem für die medial kolportierte „Miwwelstrooss“, die N7. „Wir glauben an den Standort Marnach“, sagt Marc Reiff, der diese Aussage mit strategischen Überlegungen untermauert. Der Ausbau der „Nordstrooss“ hat den Verkehr auf der Verbindungsachse zwischen dem Zentrum des Landes und dem Norden erleichtert. Die Verlängerung der Autobahn, die N7, führt bis hoch nach Weiswampach. Bis zu 15.000 Fahrzeuge fahren dort täglich entlang – Pendler und Grenzgänger, die neben den Einwohnern rundherum potenzielle Kunden sind.
Hinzu kommt die Entwicklung von Clerf mit ihrem Touristenmagnet „Family of Man“, zu der Marnach als Ortsteil gehört. „Clerf hat neben den Touristen, die kommen, eine positive Bevölkerungsentwicklung und mit dem Bau des Lyzeums wird das weitergehen“, sagt Marc Reiff. 10.000 Quadratmeter, allein der Cactus-Supermarkt hat 2.600 Quadratmeter Fläche, plus 260 Parkplätze sind in dem Neubau auf der einen Seite neben dem großen, alteingesessenen Möbelgeschäft entstanden.

Auf der anderen Seite wurden die bestehenden Gebäude renoviert. Auch dort sind Geschäfte eingezogen. 30 Läden soll das gesamte Terrain am Ortseingang von Marnach beherbergen, darunter auch eine große Naturata-Niederlassung. Insgesamt entstehen so 20.500 Quadratmeter Verkaufsfläche. Das sind die fertiggestellten Teile der Standortentwicklung.

An einer Baustelle wird noch heftig gearbeitet. Das „Centre médical“ mit noch einmal 850 Quadratmetern, in dem Apotheke, Gesond.lu und Ärzte sowie eine Kinderkrippe einziehen sollen, komplettiert das Angebot. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2019 geplant.

Gewerbegebiet kommt hinzu

Das ist erst der Anfang. Gegenüber auf der grünen Wiese, ebenfalls an der N7, beginnen Ende Mai die ersten Arbeiten für die Erschließung eines Gewerbegebiets über 75.000 Quadratmeter. Auch das läuft unter Federführung der Unternehmer Reiff, was nicht nur den Kundenkreis der „Mile“ nochmals erweitert, sondern die Region weiter aufwertet.
Zurück zur Shopping Mile, deren Namensgebung zwar auf eine „Mall“ schließen lässt, die sie aber nicht sein will. „Vom Autowaschen und Tanken bis zum Einkauf, zur Bank oder zur Post – wir wollen vor allem den täglichen Bedarf abdecken“, sagt Marc Reiff und betont: „A la proximité.“

Sie gilt ebenfalls am Wochenende. Die Geschäfte der „Mile“ haben auch sonntags geöffnet. Im Grunde schließt sich mit dem Projekt ein Kreis. Die Unternehmer bleiben sich treu und machen im Grunde das, was ihre Eltern vor 50 Jahren begonnen haben – nur größer und konsequenter.

Jang
19. April 2018 - 8.33

Wou kënnt dann ëlo déi next Shoppingmile ? Mir hunn dër nach nëtt genuch.