Die US-Botschaft in Luxemburg schildert in dem als vertraulich eingestuften Kabelbericht zunächst das Treffen zwischen dem ehemaligen Guantanamo-Häftling Moazzam Begg und Aussenminister Jean-Asselborn im Januar 2010. Der Ex-Häftling hat eine eigene Nicht-Regierungs-Organisation gegründet und die europäischen Länder bereist, um deren Regierungen zu überzeugen, Leute wie ihn aufzunehmen, ihnen „einen Platz zu geben, den sie zu Hause nennen können“, heisst es wörtlich im Bericht, den Wikileaks veröffentlicht hat .
Ausserdem sagte Begg im Gespräch mit dem luxemburgischen Aussenminister, dass ein Land wie das Grossherzogtum in dieser Sache mehr tun müsse, als nur eine finanzielle Unterstützung zu leisten. Jean Asselborn habe in einem Interview nach dem Meeting vermieden, auf Details des Gesprächs mit Begg einzugehen. Er sei in Kontakt mit den amerikanischen Verantwortlichen und die Linie seiner Partei sähe für die Zukunft
vor, die finanzielle Unterstützung zum Aufnahme-Programm von Ex-Guantanamo-Häftlingen beizubehalten.
Siehe auch:
Der Text der Depesche
Wikileaks hat US-Grossbank im Visier
„Oberflächliche Berichterstattung“
Die Botschaft schildert ebenfalls die Berichterstattung in den luxemburgischen Medien über dieses Treffen. „Die Medienpräsenz beim Asselborn-Begg-Treffen war allgegenwärtig, jedoch oberflächlich“, heisst es wörtlich übersetzt im Bericht.
Zwar hätten alle Medien über dieses Ereignis berichtet, ohne aber dabei die Substanz des Themas auch annähernd wiederzugeben, wird von der US-Botschaft bemängelt.
Filmvorführung „Taxi to Hell
Moazzad Begg nahm im Anschluss des besagten Treffens an einer Filmvorführung von Amnesty International teil. Gezeigt wurde die Oskar-prämierte Dokumentation (2007) „Taxi to the Dark Side“. Der Film handelt von den Misshandlungen von Häftlingen in Bagram, Abu Ghraib und Guant?namo. Sie sei jedoch ein Angriff gegen die Bush-Präsidentschaft, vor allem gegen den früheren Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und Vize-Präsident Dick Cheney, meldet die US-Botschaft.
„Der Berichterstatter (der amerikanischen Botschaft) zählte 100-150 Besucher und verzeichnete die komplette Abwesenheit der Presse, anderer Diplomaten und Vertreter der Regierung“, heisst es im Bericht von WikiLeaks.
tageblatt.lu
De Maart

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