Donnerstag6. November 2025

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„Voraussagen sind nicht möglich“

„Voraussagen sind nicht möglich“

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LUXEMBURG - Wie überall auf der Welt wurde das Erdbeben in Japan auch von den Messgeräten des seismologischen Zentrums in Walfer registriert. Wir unterhielten uns mit Adrien Oth, Seismologe.

Tageblatt: Wie schätzen Sie das Ausmaß des Erdbebens in Japan ein?

Logo" class="infobox_img" />Adrien Oth, Seismologe

Adrien Oth: „Von der Stärke her war das Beben in Japan heute morgen nicht so stark als jenes, das 2004 Sumatra erschüttert. Auch wenn es von ähnlicher Dimension war. In Sumatra verzeichnete man eine Stärke 9,3 in Japan waren es 8,9. Natürlich verursachte er erhebliche Schäden, aber das ganze Ausmass dieser Schäden hängt letztendlich vom Tsunami ab.“

Dennoch ist Japan gut auf Erdbeben-Katastrophen vorbereitet?

„Das stimmt. Betrachtet man allein die Schäden an den Gebäuden, scheint alles nicht so katastrophal zu sein. Nur muss man noch weitere Informationen abwarten, zumal jetzt bekannt wurde, dass auch Nuklearanlagen in Mitleidenschaft worden sind.“

Für ein Seismologen müssen solche Ereignisse salopp
ausgedrückt „Glücksfälle“ sein?

„Ja, wenn man die interessante Datenlage betrachtet. Japan ist das Land mit der höchsten Instrumentendichte. Aber uns wäre es lieber, wenn diese schlimmen Folgen ausblieben.“

War das große Beben nicht vorauszusehen, zumal die Erde in Tokio vor einigen Tagen schon mal gebebt hat?

„Im Nachhinein kann man sagen, dass es sich dabei um ein Vorbeben gehandelt hat. Aber eine Voraussage von Erdbeben ist nach wie nicht möglich.“