Vor der eigenen Haustür kehren

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Die Apess hat in einer Pressemitteilung Stellung zu den wiederholten Aussagen der Handels-kammer genommen, die Sekundarlehrer sollten kein 13. Monatsgehalt erhalten.

Die „Association des professeurs de l’enseignement secondaire et supérieurdu Grand-Duché de Luxembourg“ verweist darauf, dass die Handelskammer auf ihre eigene Gehaltsstruktur achten solle.

Wenn das 13. Monatsgehalt der Sekundarschullehrer die Handelskammer dermaßen störe, könne sie ja „zuerst ihren eigenen 13. Monat streichen, anstatt mit dem Finger auf andere zu zeigen“.

Laut Apess stellt sich die Frage, ob die Handelskammer nicht lieber ihre eigene Gehaltsstruktur offenlegen sollte. Schließlich wolle die Öffentlichkeit auch wissen, wie hoch die Boni und sonstigen Vergütungen im Bankensektor seien. Außerdem erinnert die Apess daran, dass sich ihre Mitglieder ihr freiwillig angeschlossen hätten, wogegen alle Mitglieder der Handelskammer per Gesetz zur Mitgliedschaft gezwungen worden seien. Daher stelle sich die Frage, „ob die Handelskammer ihre Mitglieder in Krisenzeiten nicht freistellen sollte, da die Mitgliedschaft sowieso keinen wirklichen Mehrwert hat“.

Kritik

In derselben Pressemitteilung bezog die Apess auch Stellung zu einer Unterredung mit Claude Meisch, Minister für Hochschulwesen und Forschung. Die Lehrervereinigung äußert sich hierbei vornehmlich kritisch über den neuen Haushalt von Blau-Rot-Grün. Besonders die Kürzung des Gehalts von Sekundarschullehrern wird verurteilt. Das neue Budget sieht vor, dass Sekundarschullehrer, die Examensklassen der „Treizième“ oder „Première“ unterrichten, nicht mehr für die im Juni ausgefallenen Schulstunden bezahlt werden. Laut der Apess ist diese Entscheidung „ohne Rücksprache gefällt worden“.

Darüber hinaus werde ein völlig falsches Bild der Arbeit eines Sekundarschullehrers vermittelt. Man dürfe nicht vergessen, dass „die Lehrer zu der besagten Zeit unter anderem Prüfungsvorbereitungen, Examenskontrollen und Korrekturen vorzunehmen haben“.

Angesichts der geplanten Kürzung des Gehalts droht die Apess mit einer „Arbeit strikt nach Plan. Wir arbeiten dann nur noch in den Stunden, in denen wir bezahlt werden“. Des Weiteren fordert die Lehrervereinigung nun Ausgleichsmaßnahmen: „Wir wollen eine wahrhaftige Examensentschädigung, die sich an die geleisteten Arbeitsstunden anpasst.“