Montag20. Oktober 2025

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Vom Mindesteinkommen bis zur Ferienkolonie

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Während der Sitzung des Ministerrates vom vergangenen Freitag wurde beschlossen, die staatliche Zulage für hohe Lebenskosten „allocation de vie chère“ um ein Jahr zu verlängern. Dies ist nur eine von zahlreichen öffentlichen Hilfen für sozial Schwache, die der Staat auszahlt. Ein Überblick. Robert Schneider

Die substanziellste Unterstützung ist dabei selbstredend der RMG („revenu minimum garanti“), ein Mindesteinkommen, das seit 1999 dafür sorgt, dass (fast) jeder, der sein Leben hierzulande lebt, dies unter einigermaßen sicheren Einkommensbedingungen tun kann.
Die Abwicklung dieser staatlichen Leistung geschieht über den „Service national d’action sociale“ (SNAS), der über Filialen im ganzen Land verfügt. Alter und Nationalität der RMG-Empfänger können nebenstehender Tabelle entnommen werden.
Neben diesem Mindesteinkommen, das in dieser Form wohl vorbildlich in der EU ist, bietet das Familienministerium eine ganze Reihe anderer Unterstützungen.
In diesem Zusammenhang seien auch die Unterstützungen genannt, die von den Sozialämtern („Office social“) bewilligt werden:

Sozialämter

Siehe Grafik

Diese unterscheiden sich allerdings stark je nach Wohnort des Antragstellers.
Neben dem RMG zahlt der Staat am meisten für Mietzuschüsse, was im Luxemburg der hohen Wohnkosten nicht verwundert.
Mietgarantien, Gutscheine für Nahrungsmittel, Elektrizitätssubsidien, monatliche Beihilfen, Heizkostenzuschüsse, Subsidien für Ferienkolonien oder Zuschüsse für Wohnungsversicherungen sind weitere Bereiche, wo der Staat Bedürftige unterstützt. Aber auch Kosten für private Kinderhorte können teilweise übernommen werden, falls der Antragsteller keine Möglichkeit hat, seine Kinder in einem Haus des konventionierten Sektors unterzubringen.
Die Zahl dieser Anfragen nimmt ab, da u.a. die Anzahl der so genannten „Maisons relais“ nach dem Inkrafttreten der entsprechenden Gesetzgebung stark zunahm. Weniger bekannt sind die möglichen staatlichen Beihilfen im Falle von Naturkatastrophen.
So gab es im März und Mai 2008 Anfragen von Bürgern der Ortschaften Schouweiler und Useldingen, die Schäden durch ungewöhnlich starke Regenfälle erlitten hatten. Das Familienministerium zahlt aber nicht nur Gelder aus, sondern berät auch Menschen, die soziale Probleme haben, zum Beispiel durch Überschuldung. 784 Anfragen wurden hier im Jahr 2008 verzeichnet, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 24 Prozent entspricht. Wer also soziale bzw. finanzielle Probleme hat, sollte sich nicht scheuen, entweder bei dem Sozialamt seiner Gemeinde oder direkt beim Familienministerium nachzufragen, welche Hilfen zur Verfügung stehen: Das Angebot ist da …