„Weil jeder Spender das Recht hat, zu wissen, wie sein Geld ausgegeben wird und ob es richtig verwaltet wird. Weil jede Stiftung und Vereinigung eine Pflicht gegenüber ihren Spendern hat.“ Soweit die Begründung, die zu „Don en confiance Luxembourg“ geführt hat.
16 (Gründungs-)Mitglieder zählt „Don en confiance“ bisher. Weitere sollen folgen.
Beitreten kann jede Vereinigung oder Stiftung, die von öffentlichem Nutzen ist und Spenden im sozialen, humanitären oder Umweltbereich sammelt. Allerdings gilt es dafür, einen Verhaltenskodex einzuhalten, der bisher aus sechs Grundregeln besteht (Rechte der Spender, genaue Verwaltung ohne Interessenkonflikt, tadellose Kommunikation und Mittelbeschaffung sowie finanzielle Transparenz gegenüber den Spendern). Diese Grundregeln sind als Skelett zu verstehen. „Das muss noch vervollständigt werden, an sich reicht das nicht“, so Jean Hamilius, der Präsident des Verwaltungsrates.
Bereits 2004
Die Anfänge der am Dienstag gegründeten Vereinigung gehen zurück auf das Jahr 2004. Aus dem Blick über die Grenzen auf Organisationen wie Spendenspiegel (Deutschland), „Comité de la charte – Don en confiance“ (Frankreich) kam die Idee auf, es in Luxemburg doch genauso zu machen. „Fondation luxembourgeoise contre le cancer“, Caritas, Rotes Kreuz und die „Fondation Alzheimer“ arbeiteten den Verhaltenskodex aus, der 2007 vorgestellt wurde. Immer weitere Organisationen verpflichteten sich darauf, bis schlussendlich mit der Geburt von „Don en confiance asbl.“ auch eine offizielle Struktur und eine Kontrollinstanz entstanden.
Auch wenn der „Verhaltenskodex“ noch nicht sehr umfangreich scheint, so gibt es doch noch ein paar Bedingungen, die jeder erfüllen muss, der beitreten will. So wurde eine Art Checkliste ausgearbeitet, die eine ganze Reihe von Bedingungen stellt, die erfüllt werden müssen, was auch teilweise mit offiziellen Dokumenten zu bescheinigen ist. So sind die Mitglieder etwa dazu verpflichtet, ihre Konten jährlich von einem professionellen Wirtschaftsprüfer kontrollieren zu lassen.
„Rat der Weisen“
Wer gegen die Regeln des Verhaltenskodex verstößt oder die Checkliste nicht erfüllt, kann ausgeschlossen werden bzw. kann die Aufnahme verwehrt werden. Darüber soll im Prinzip eine Art „Rat der Weisen“ („comité des sages“) befinden, der aus repräsentativen Mitgliedern der Luxemburger Gesellschaft bestehen soll, die aber unabhängig und außerhalb von den jeweiligen Mitgliedsvereinigungen sein sollen. Erster Präsident dieses Rats der Weisen ist Ex-Staatsminister Jacques Santer.
Allerdings steckt „Don en confiance Luxembourg“ noch in den Kinderschuhen, wie die Beteiligten mehr oder weniger direkt zugeben. Kontakte zu vergleichbaren Organisationen im Ausland sollen noch aufgebaut werden, die Kontrolle, ob die Regeln eingehalten werden, soll u.a. durch das Abhaken der Checkliste gewährt sein. Bei Beschwerden oder offensichtlichen Verstößen können Verwaltungs- und Weisenrat allerdings aktiv werden.
Das Ganze soll jedoch nicht in einen riesigen administrativen und finanziellen Aufwand ausarten. Die Kosten sollen so gering wie möglich gehalten werden. Büros werden kostenlos zur Verfügung gestellt, die Arbeit beruht auf Freiwilligenbasis. Die Funktionskosten sollen durch die Mitgliedsbeiträge gedeckt werden. Das Ganze entspringt dem eigenen Wunsch der Mitglieder, Transparenz zu zeigen und ist durchaus zur Weiterentwicklung ausgelegt. Es fehlen aber noch einige durchaus wichtige Vereinigungen in der Mitgliedsliste, aber es sollen, so die Auskunft, noch weitere Interesse angemeldet haben, deren Dossiers aber bis gestern nicht fertig geworden sind.
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