Dienstag18. November 2025

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Vera Spautz tritt zurück

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Die sozialistische Abgeordnete Vera Spautz tritt zurück. In einem Brief an die Parteiführung gibt sie gesundheitliche Probleme an, erwähnt aber auch politische Meinungsverschiedenheiten.

Vera Spautz legt ihr Mandat als Abgeordnete ab. Sie war seit 2004 im Parlament. In einem Brief an Parteipräsident Alex Bodry, Vizepremierminister Jean Asselborn und Fraktionschef Lucien Lux führt sie gesundheitliche Probleme an. Sie bleibt jedoch weiterhin Schöffin der Stadt Esch.

Schreiner: „Eine große Ehre“

Der Schifflinger Bürgermeister Roland Schreiner ist erster Ersatz auf der LSAP-Liste. Die Nachricht des Rücktritts von Vera Spautz erreichte ihn erst am Mittwochabend gegen 18 Uhr; er war demnach recht überrascht.
Prinzipiell sei es eine große Ehre, ins Parlament nachzurücken, so der Politiker im Tageblatt-Gespräch. Er war bereits eine Legislaturperiode Abgeordneter.
Jetzt komme eine Zeit mit vielen Gesprächen, so Schreiner, der den Parlamentsposten so nicht mehr in seiner Lebensplanung vorgesehen hatte. Erst vor kurzem war er zum Generalkassierer des FNCTTFEL-Landesverbandes gewählt worden, ein Mandat, das er nun wohl niederlegen müsse, da er nicht weiter bei der Bahn werde beschäftigt sein können. r.s.

Ihre Entscheidung begründet sie mit gesundheitlichen Problemen, die es ihr nicht erlauben, zwei wichtige politische Mandate auszuüben. In ihrem Brief betont sie jedoch auch ihre Meinungsverschiedenenheiten mit der aktuellen Politik der Partei in der Regierung. „Die Zustimmung meiner Partei zur Indexmanipulation war ein Fehler.“

In die falsche Richtung

Einige wichtige Gesetzesprojekte die in Kürze zur Abstimmung kommen sollen, gehen in dieselbe falsche Richtung, heißt es in dem Brief. Die Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen im aktuellen Budgetentwurf seien ungerecht verteilt, sagt sie. Nicht einverstanden ist sie mit dem Rentenreformprojekt. Den Kompromiss in Sachen Abtreibung beschreibt sie als frauenfeindlich und eine „Kapitulation vor der Kirche“.

„Mit Befremden und Enttäuschung, sehe ich, dass unsere Partei sich immer mehr von den Gewerkschaften und deren berechtigten Forderungen entfernt“, sagt Spautz. „In einer Zeit in der die Mehrheit der Bevölkerung, immer stärker der Macht und der Willkür der Unternehmen und Banken ausgeliefert sind, in denen die Attacken auf den Sozialstaat immer rüder werden, sind die Gewerkschaften der einzige Schutz für die „kleinen“ Leute. Für die Gewerkschaften wäre es wichtig, starke und zuverlässige Partner in der Politik zu haben.“ Leider schürten einige LSAP-Verantwortliche auf mittlerweilen groteske Art und Weise Spannungen mit den Gewerkschaften, beklagt die sozialistische Politikerin.

Nächstgewählter auf der LSAP-Liste im Süden ist der Schifflinger Bürgermeister Roland Schreiner.