René Hoffmann
Zum fünften Mal in nur zwei Monaten sind die Einrichtungen des CSO (Cercle Sportif Oberkorn) das Opfer blinder Zerstörungswut geworden. Dieses Mal rissen die Unbekannten die Fenster aus der Mauer, durchwühlten den Materialraum und die Umkleidekabinen, schlugen ein Fenster der Buvette kaputt und brachen den „Käfig“ auf, wo sich die Maschine befindet, mit der die Linien auf dem Fußballplatz gezeichnet werden. Sie „spielten“ mit dem teuren Gerät, indem sie ein paar zusätzliche „Kunstwerke“ in den Rasen malten.
Der erneute Einbruch wurde am Mittwoch gegen 19.30 Uhr bemerkt. Tagsüber sei man regelmäßig ein- und ausgegangen, habe aber nichts bemerkt. Der dreiste Einbruch hat also am helllichten Tag stattgefunden, so der aufgebrachte Platzwart Frank Differding gegenüber dem Tageblatt. Allein in den letzten zwei Monaten wurden die Einrichtungen des Vereins ganze vier Mal Opfer von Vandalismus und Diebstählen. Innerhalb eines Jahres hat die Vereinsführung des CSO zehn Klagen bei der Polizei eingereicht. Auch dieses Mal nahmen die Beamten, wie schon so oft, das Geschehene zu Protokoll. Die Untersuchungen laufen weiter auf Hochtouren. Doch eine heiße Spur, die zu den Vandalen führt, gibt es immer noch nicht.
Inzwischen fühlt man sich von der Gemeindeverwaltung immer mehr im Stich gelassen. Die Verantwortlichen des Vereins begrüßten die schnelle Reparatur der Schäden von vor einer Woche und das Anbringen eines Schlosses an der Haupteingangstür. Sie monieren aber, dass diese Maßnahmen lange nicht ausreichen, um die Zerstörer vom Gelände fernzuhalten. Obwohl die politische Führung in Differdingen seit langem Bescheid weiß, geschieht nichts. Dabei verschlingt die Wiederinstandsetzung der Einrichtungen nach den Übergriffen der Vandalen inzwischen wahre Unsummen.
Belohnungvon 1.000 Euro
Von Seiten der Gemeindeführung verurteilt man die Straftaten. Bürgermeister Claude Meisch erklärte, dass ebenfalls in Schulen regelmäßig eingebrochen wird. Besonders in den Sommerferien ist jedes Jahr ein Anstieg der Einbrüche zu verzeichnen.
Als Reaktion hat die Gemeinde zwei Wächter eingestellt, die jede Nacht ihre Runde drehen. „Jede öffentliche Infrastruktur permanent zu überwachen, ist unmöglich“, so der Bürgermeister. Die Installation von Kameras liege auch nicht im Bereich des Möglichen, da eine Videoüberwachung äußerst komplex sei und durch ein großherzogliches Reglement genehmigt werden müsse.
Die Gemeinde will jetzt noch mehr Alarmanlagen installieren und eine Sensibilisierungskampagne im lokalen Informationsmagazin starten. Des Weiteren will sie für zweckdienliche Hinweise, die zur Verhaftung der Vandalen führen, eine Belohnung von 1.000 Euro auszahlen.
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