Am Freitag hat der weltweit führende Satellitenbetreiber SES seine finanziellen Resultate für 2012 vorgelegt. Der Gesamtumsatz erhöhte sich um 5,5 Prozent auf 1.828 Millionen Euro. Der Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen) erhöhte sich um 5,6 Prozent auf 1.346,6 Millionen Euro. Der Konzerngewinn stieg um 5 Prozent, auf 648,8 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie beträgt 1,62 Euro (2011: 1,56 Euro). Folge dieser guten Ergebnisse: Für das Geschäftsjahr 2012 wird eine Dividende in Höhe von 0,97 Euro je Aktie vorgeschlagen. Letztes Jahr war es nur 0,88. Der Auftragsbestand seinerseits erreichte den Rekordbetrag von 7,5 Milliarden Euro (2011: 7,0 Milliarden Euro).
„2012 war ein Jahr von wesentlicher Bedeutung für SES, da in Deutschland die analoge TV-Ausstrahlung via Satellit beendet wurde, was Umsatzeinbußen von 108 Millionen Euro zur Folge hatte. Allerdings konnten wir dies dank unserer robusten Umsatz-Pipeline nicht nur wettmachen, sondern sogar, in absoluten Zahlen gemessen, eine Umsatzsteigerung erzielen“, so ein zufriedener Romain Bausch, Präsident von SES. In Europa ging der Umsatz auf 923,3 Millionen Euro (-3,6 Prozent) zurück. Diese Einbuße konnte jedoch durch neue Umsatzerlöse in Höhe von 74 Millionen Euro nahezu ausgeglichen werden, heißt es in einer Mitteilung des Satellitenbetreibers.
Satellitenempfang ist immer noch „in“
Der 2011 veröffentlichten Studie „European Satellite Monitors“ zufolge sind Satelliten die führende TV-Vertriebsinfrastruktur in Europa, weit vor dem terrestrischen und dem Kabelempfang. ASTRA versorgte 62 Millionen (bzw. 74 Prozent) europäischer Haushalte mit Satellitenempfang. Die Gesamtreichweite von ASTRA steig um 5 Prozent, auf 142 Millionen Haushalte. Von insgesamt 186 Millionen digitalen TV-Haushalten wurden 44 Prozent über Satelliten versorgt. Die Anzahl der HD-Kanäle nahm weiter zu: 356 dieser Kanäle konnten Ende 2012 über ASTRA-Satelliten empfangen werden, gegenüber 267 ein Jahr zuvor. Auch HD+ ist weiter im Aufwind. In Deutschland zum Beispiel überschritt die Technologie erstmals die Schwelle von einer Million zahlender Haushalte.
Ein weiterer Grund für das gute Resultat sei der Anstieg des Umsatzes um 5,7 Prozent auf 422,1 Millionen Euro durch neue Dienstleistungen und Aktivitäten für die US-Regierung, heißt es. Unter anderem die Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten erhöhten die Nachfrage nach zusätzlichen Kommunikationsverbindungen. Zusätzliche Nachfrage ergab sich zudem aus dem Hurrikan Sandy.
Das Geschäft im internationalen Bereich verzeichnete eine Umsatzausweitung von 8,5 Prozent auf 482,6 Millionen Euro. Dieser Anstieg sei der Unterzeichnung von zahlreichen neuen Verträgen, unter anderem in Lateinamerika, in Afrika und im Nahen Osten zuzuschreiben, so die SES. Auch in Asien und im Pazifikraum ist eine Ausweitung der Telekommunikations- und TV-Netze geplant.
Weniger Investitionen
SES will zwischen 2012 und 2014, jährlich eine Umsatz- und Ebitda-Steigerung von 4,5 Prozent erzielen. Parallel sollen die Ausgaben gedrosselt werden. Wurde zwischen 2011 und 2013 durchschnittlich 700 Millionen Euro investiert, so sollen es im Zeitraum 2014 – 2017 nur noch 450 Millionen sein.
Für das Geschäftsjahr 2013 ist der Start von vier Satelliten geplant. Im Juni werden drei Satelliten starten und im September ist der Start eines weiteren Satelliten geplant. Mitte 2013 wird des Weiteren der erste Satellit der Gruppe von SpaceX (US-amerikanisches Unternehmen, das in der privaten Raumfahrtindustrie aktiv ist und im Augenblick das einzige Privetunternehmen, das fähig ist ein Raumschiff in eine Erdumlaufbahn zu bringen und anschließend wieder sicher auf der Erde zu landen. ) ins All gebracht werden. Im letzten Jahr hatte nur ein Satellit mit technischen Problemen zu kämpfen.
SES gab am Freitag des Weiteren bekannt, dass Padraig Mc Carthy vom Verwaltungsrat zum Finanzdirektor von SES ernannt wurde. Andrew Browne, der gegenwärtige Finanzchef des Unternehmens, wird nach Den Haag zurückzukehren. Er wird dort Finanzdirektor bei O3b Networks. Dieses Unternehmen betreibt den Aufbau eines Satellitennetzwerks der nächsten Generation. SES hält 47 Prozent der Anteile an O3b Networks. Die Ernennung von Padraig Mc Carthy tritt am 4. April in Kraft.
De Maart

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