Am Dienstag, dem 14. Februar ist Valentinstag. Zeit für eine Liebeserklärung bei einem romantischen Candle-Light-Dinner. Zuvor beginnt der Abend mit einem kleinen Blumengruß, während des Essens werden kleine Geschenke ausgetauscht. Die Romantik, die die Verliebten genießen, lässt vor allem die Kassen in Restaurants, Parfümerien, Schmuck- und Blumengeschäften klingeln. Neben Mutter- und Vatertag, Ostern und Weihnachten ist der Valentinstag einer der umsatzstärksten „Feiertage“ im Jahr.
Auch 2012 bleibt die Rose die meistverschenkte Blume am 14. Februar, erklärt Josiane Walentiny von der Vereinigung der Luxemburger Gärtner und Floristen. Erst danach folgen andere Frühlingsblumen, wie beispielsweise Tulpen. Auch bei den Farben gibt es in diesem Jahr wenig Veränderung – Rot- und Rosé-Töne dominieren die Palette. „Wenn der Tag nicht gerade in den Faschingsferien fällt, ist er neben Muttertag, Weihnachten und Allerheiligen einer der umsatzstärksten Tage für uns Blumenhändler“, gibt Walentiny im Tageblatt.lu-Gespräch zu. Am Dienstag verschenken die Junggärtner Luxemburgs und Vertreter der Fédération Horticole Luxemburgeoise „Blumen und Liebe“ an verschiedenen Stationen in der Hauptstadt.
Die Gastronomie fährt ebenso das ganze Programm an „Kerzen- und Romantik-Dinner“ am 14. Februar auf. „Seit über einem Monat haben die Restaurants in Luxemburgs ihre Angebote für diesen Tag präsentiert. Dekoration und Highlights bei den Menüs, alles ist auf diesen Tag abgestimmt. Manche Hotels bieten spezielle Packages an, mit Dinner und Übernachtung, so dass der Kunde sich leichter unter den all den guten Angeboten entscheiden kann“, erklärt François Koepp, Generalsekretär des Hotel- und Restaurantfachverbandes Horesca in Luxemburg. „Mit Sicherheit ist der Valentinstag ein guter Tag für Gastronomie und Hotellerie, jedoch ist er nicht der umsatzstärkste im Jahr. Neben den Klassikern Weihnachten und Muttertag, kommen auch Ostersonntag und –montag dazu“, so Koepp weiter.
Lange Tradition
Der Valentinstag hat eine jahrhundertealte Tradition. Um die Ursprünge ranken sich verschiedene Legenden. Nach einer Überlieferung geht der Valentinstag auf einen Italiener zurück: den Bischof Valentin von Terni, der am 14. Februar 269 wegen seines christlichen Glaubens hingerichtet wurde. Zuvor soll er trotz kaiserlichen Verbots Paare getraut haben. Den frisch Verheirateten hatte „San Valentino“ Blumen aus seinem Garten geschenkt. Heute gilt der Heilige als Patron der Liebenden, sein Namenstag ist der 14. Februar.
Bereits die alten Römer feierten am 14. Februar das Fest des Hirtengottes Lupercus. Junge Männer und Frauen wurden unter der Schutzherrschaft des Liebesgottes Amor durch eine Liebes-Lotterie einander zugewürfelt. Am modernen Valentinstag überraschen sich Verliebte mit kleinen Aufmerksamkeiten.
Kein gutes Omen
Vom Unglückstag zum Tag der Verliebten: Noch im 19. Jahrhundert haftete dem Valentinstag in vielen Regionen etwas Unglückseliges an. „Der Tag galt als Geburtstag des Verräters Judas“, sagte der Leiter der Dudenredaktion, Werner Scholze-Stubenrecht, der Nachrichtenagentur dpa. Erst im 20. Jahrhundert sei es in Europa Mode geworden, der Liebsten am 14. Februar Blumen zu schenken.
„Der Valentinstag, wie wir ihn heute kennen, kommt ursprünglich aus England“, sagte Scholze-Stubenrecht. Bereits im 14. Jahrhundert sei er erstmals erwähnt worden. Auswanderer hätten den Brauch später in den USA etabliert. „Von dort aus kam er nach Kontinentaleuropa, mittlerweile wird der Valentinstag sogar in Japan gefeiert – allerdings mit Schokolade statt mit Blumen“.
Anti-Valentinstag-Bewegung
In London hat sich eine Anti-Valentinstag-Bewegung formiert. Am Wochenende vor dem 14. Februar setzen ein paar Partys ein Statement gegen dieses Kommerz-Event der Pärchendiktatur. In dem Club „Feeling Gloomey“ im Stadtteil Islington zum Beispiel gibt es ein „Anti-Valentine’s Special“ mit Mit-Mach-Spielchen wie „Blind Hate“ und „Speed Hating“, dazu werden halb aufgegessene Schokoladen und verwelkte Blumen verteilt.
Der „Pamflet’s Heartbreaker Ball“ in Camden wirbt damit, dass dort „wütende Schluss-Mach-Musik“ gespielt wird. Und der Candlelight Club, eine 20er-Jahre-Jazzbar an einem geheimen Ort, erinnert unter dem Motto „Valentine’s Day Massacre“ mit Gästen in Al-Capone-Kostümen wehmütig an das Blutbad in Chicago 1929.
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