Wie sieht eine „wirkliche“ Reform aus? Eine Antwort darauf gab der neugewählte Vorstand der Studentenvereinigung Unel am Freitag. Die Visionen der UNEL gehen in Richtung einer Schule, die sozial gerecht sein soll und optimale Chancengleichheit bieten soll. Die Vereinigung spricht sich für die Einführung der Gesamtschule aus. Sie würde es den Schülern erlauben, sich später für eine Spezialisierung zu entscheiden, etwa während der drei oder vier letzten Jahre der Sekundarschule. Auch die Aufteilung zwischen Techniker und Humanisten geschehe zu früh: Die beiden Bereiche sollen laut Vorstellungen der Studenten miteinander unterrichtet werden.
Werte wie Toleranz und Chancengleichheit sollten einen höheren Stellenwert in den Schulen erhalten, um so eine solidarischere Gesellschaft aufzubauen. Weiter fordert die Vereinigung kleinere Klasseneffektive und flexiblere Auswahlmöglichkeiten bei den Lernstoffen.
Die Einführung der Gesamtschule mache aber nur Sinn, so die Vorstandmitglieder am Freitag, wenn auch die Ganztagsschule eingeführt werde.
Vereinswelt einbeziehen
Die Schule könnte ihr staubiges Image außerdem dadurch verlieren, dass gemeinsam mit lokalen Vereinen ein breites Angebot an Freizeitaktivitäten angeboten werde. Würden die Schulzeiten etwa bis 17 Uhr ausgeweitet, könnten die Hausaufgaben vor Ort erledigt werden. Es wäre demnach kein Eingriff in die Freizeitmöglichkeiten.
Die UNEL legte ein entsprechendes Arbeitsdokument unter dem Titel „Ein neues Bildungswesen für Luxemburg vor“. In den kommenden Wochen wollen die Studenten sich im Detail mit den ministeriellen Reformvorschlägen beschäftigen.
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