Steigende Kriminalität und Bürokratie machen der Polizei zu schaffen

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Die Kriminalität in Luxemburg ist 2009 wieder leicht gestiegen. Wegen der Bearbeitung der Flut an Fällen sind die Beamten aber an den Schreibtisch gefesselt. Bürokratieabbau und den Polizeiapparat an die Realität anpassen, fordert der Innenminister.

Der Polizeiapparat erstickt unter einem Papierberg der Bürokratie. Von den 1550 aktiven Polizisten verbrachten die meisten im vergangenen Jahr viel Zeit hinter dem Schreibtisch.

Die Nachbearbeitung aller Polizeieinsätze hat für 104 000 Schriftstücke gesorgt. Polizei-Generaldirektor Romain Nettgen verdreht bei dieser Zahl die Augen und fordert einen raschen Bürokratieabbau.

Die von Innenminister Jean-Marie Halsdorf  angekündigten Reformen beim Polizeigesetz von 1999 sollen nun schnell umgesetzt werden. In einem ersten Schritt wolle man neue Wege gehen,  heißt es.

„Wir brauchen eine gut aufgestellte Polizei, die der Realität auf dem Terrain entspricht“, unterstreicht Halsdorf am Dienstag bei der Vorstellung des Polizeiberichtes 2009.

„Das soziale Klima im Land sei zur Zeit nicht gut, darum müsse eine konsequente Sicherheitspolitik betrieben werden“, so Halsdorf weiter.

2011 will man erste Reformergebnisse vorzeigen.

Mehr Kriminalität und Gewaltbereitschaft

Im vergangenen Jahr war die Polizei in 32 278 Kriminalfällen im Einsatz. Auf 100 000 Einwohner gerechnet sind das 6483 Fälle 2009. Das sind 763 mehr als noch 2008.

Insgesamt musste die Polizei mehr als 200 000 Mal ausrücken. 27 000 Verkehrskontrollen wurden durchgeführt und 32 000 Anzeigen geschrieben.
Im vergangenen Jahr machte die Polizei einmal von der Schusswaffe Gebrauch.

123 Beamte wurden bei Einsätzen verletzt. 203 Mal wurde Gewalt gegen Polizisten eingesetzt. Beschwerden über Polizisten gab es in 303 Fällen. Drei Morde und zwei Fälle von Totschlag musste die Polizei bearbeiten.

Die Zahl der Hauseinbrüche ist ebenfalls leicht von 910 (2008) auf 1003 (2009) angestiegen.

Obwohl  es mehr Kriminalität und Gewaltbereitschaft gibt, hat die Polizei auch Erfolge zu verzeichnen. So ist die Aufklärungsquote von 48,6 Prozent (2008) auf 52,3 (2009) gestiegen.

Darunter fallen zum Beispiel auch alle 16 Tankstellenüberfälle im vergangenen Jahr.

fo