Ali Ruckert und Gilbert Simonelli (KPL) sowie Herbert Hedebouw (PTB) gingen während der einer Pressekonferenz am Freitag auf die Situation in den Arcelor/Mittal-Werken ein. Diese sei von Stress, Druck und Flexibilisierungsgehabe des Arbeitgebers geprägt. Tausende von Arbeitsplätzen seien bereits abgebaut worden und zahlreiche weitere würden laut dem strategischen Plan Lux 2011 folgen.
Die Kommunisten finden es denn auch skandalös, dass das Parlament sich noch nicht mit der Stahlindustrie befasst hat. Der Abbau in der Eisenindustrie sei dabei ein wichtiger Faktor im Rahmen der steigenden Arbeitslosigkeit.
Ruckert erinnerte daran, dass Arcelor/Mittal im Jahre 2008 einen Profit von 9,4 Milliarden Dollar und im Krisenjahr 2009 noch einen Gewinn in Höhe von 118 Millionen Dollar verbuchen konnte. Diese Summen würden auf Kosten der Arbeitnehmer verdient.
Aus diesem Grund fordern die Kommunisten u.a., dass Unternehmen, die Dividenden zahlen, keine Arbeitsplätze abbauen oder Mitarbeiter entlassen dürfen.
Herbert Hedebouw warb für Verständnis für die belgischen Gewerkschafter, die vor einem knappen Jahr in der Hauptstadt vor dem Arcelor-Gebäude für Aufregung sorgten, weil sie während einer Verwaltungsratssitzung des Stahlproduzenten u.a. versuchten, das Gebäude zu stürmen. Er ging auf die Lage in Lüttich ein, wo der Konzern die Hochöfen rauf- und runterfahre „wie eine Mikrowelle“.
Abbau von 650 Stellen
Laut KPL will Arcelor/Mittal bis 2011 650 weitere Posten abbauen. Dies obwohl das Strategiepapier Lux 2006 bereits 1.000 Arbeitsplätze kostete. Im eigentlichen Kernbereich der Luxemburger Stahlindustrie würden nur mehr 3.200 Menschen arbeiten. Die KPL sieht denn auch das Risiko, dass die Stahlindustrie ganz verschwindet. Die Auslagerungsbestrebungen in den Bereichen Unterhalt, Reparatur, Schrottaufnahme, Endbearbeitung usw. seien bereits jetzt offensichtlich.
Beide Parteien fordern, einen weiteren Abbau von Arbeitsplätzen zu stoppen, die Arbeits- und Lohnbedingungen zu verbessern, die Belegschaften in den Produktionsbetrieben aufzustocken und weitere Auslagerungen zu verhindern.
r.s.
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