Samstag25. Oktober 2025

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SREL misstraut seinem Informanten

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Der Geheimdienst traut seinen eigenen Informanten nicht. Er ließ die Person abhören, die ihm eine CD mit einem angeblichen Gespräch zwischen Premierminister Jean-Claude Juncker und Großherzog Henri überreichte.

40 Minuten lang soll das Gespräch gedauert haben, das der Geheimdienst mit dem Mann führte, der dem SREL eine CD mit dem angeblichen Gespräch Juncker-Henri zusteckte. Das geht aus der Niederschrift des Gesprächs hervor, das Ex-Geheimdienstchef Marco Mille im Januar 2007 mit Premierminister Juncker hatte und das ohne dessen Wissen aufgezeichnet worden ist. Das „Lëtzebuerger Land“ veröffentlichte am Freitag einen weiteren Teil des Dokuments.

Der SREL habe das Gespräch mit M, dem Informanten, über Handy geführt, und dabei sei es aufgezeichnet worden. Die Genehmigung für die Aktion habe Juncker selbst erteilt, sagte Mille. Der Premierminister hatte am Donnerstag gesagt, keine schriftliche Genehmigung dazu erteilt zu haben.

Wie erklär ich’s dem Richter

Die Aktion sei laut Mille schnell eingestellt worden. Er habe Probleme, den Magistraten die Aktion zu begründen. Drei Richter müssen im Vorfeld einer Abhöraktion um ihre Meinung befragt werden. In dringenden Fällen kann diese Information später erfolgen. Die endgültige Entscheidung nimmt jedoch der Staatsminister.

In dem illegal aufgezeichneten Gespräch Mille-Juncker erwähnt Mille nebenbei, dass M. angeblich dabei sei, einen Prostitutionsring aufzubauen. M. sei mit einer Thailänderin in Kontakt und lasse Mädchen hierherkommen.

Die CD, die M. dem SREL überreichte, soll ein Gespräch Premierminister-Staatschef enthalten, bei dem es um eine Verwicklung von Prinz Jean in die Bommeleeër-Affäre gehen soll. Die Datei ist jedoch verschlüsselt. Juncker hat am Donnerstag derlei Aufnahme angezweifelt. Er glaube nicht, dass sein Treffen mit Großherzog Henri abgehört worden sei. Sollte dies der Fall sein, dann sei die Aktion von einer dritten Seite organisiert worden. Falls derlei Aufnahme nicht existiere, versuche jemand Falschinformationen zu streuen.