Dan Elvinger
Der Escher CIGL hat seit der Gründung des Netzwerks eine Vorreiterrolle inne. Seit einigen Jahren wird in Esch das Fahrradleihsystem vom CIGL betrieben. Mittlerweile wurden 280 Arbeitsplätze geschaffen. Fast zwei Jahre haben die Informatiker des Initiativ- und Verwaltungszentrums am Projekt Freeflex gefeilt. Am Donnerstag wurde es nun endlich vorgestellt.
Keine Konkurrenz für Bill Gates
CIGL-Präsident Evrard Wohlfarth betonte die Wichtigkeit der Solidarwirtschaft: „Jeder Mensch soll die Möglichkeit haben, auf verschiedene Software zurückgreifen zu können. Bill Gates wird unsere Initiative wohl nicht als unlautere Konkurrenz ansehen.“
Genau wie Wohlfarth spricht auch der Escher Schöffe Henri Hinterscheid von einer „success story“ des CIGL in Esch und unterstreicht im gleichen Atemzug die Wichtigkeit solcher Initiativen: „Heute findet man das gesammelte Wissen auf Servern. Deshalb müssen wir jedermann ermöglichen, darauf zurückzugreifen.“
Die vom CIGL ausgearbeitete CD umfasst 21 Computerprogramme aus den Kategorien Internet, Büro, Multimedia, Bildung und Entertainment, die auf Microsoft- und Apple-Betriebssystemen abgespielt werden können. Diese können aber auch auf der Internetseite www.freeflex.lu heruntergeladen werden. Neben der CD werden auch Computerkurse, Workshops, Rundtischgespräche und Konferenzen vom CIGL zu diesem Thema angeboten. Unter anderem arbeiten die Escher mit der französischen Vereinigung „April“ zusammen, die sich für den Erhalt und die Förderung von freier Software einsetzt.
Auch das „Centre de recherche public Henri Tudor“ gehört zu den Partnern. Carlos Breda, Leiter des CIGL Esch, zählte die vier Freiheiten freier Software auf: Programme frei auszuführen, die Funktionen der Programme zu erlernen und an den eigenen Bedarf anzupassen, Kopien zu erstellen und das Programm zu verbessern und die Neuerungen zu veröffentlichen.
Förderung der Solidarwirtschaft
„Wir tragen mit dieser Entwicklung zur Förderung der Solidarwirtschaft bei und bieten eine Alternative zur Konsumgesellschaft von heute“, so Carlos Breda weiter. In diesem Zusammenhang spielt vor allem die Wissensvermittlung eine übergeordnete Rolle. Die Computerprogramme sollen für jede soziale Schicht erschwinglich sein.
OPE-Präsident John Castegnaro (Objectif Plein Emploi) ließ seiner Begeisterung über das Projekt freien Lauf: „Begeisterung und Professionalität zeichnen seit jeher das Netzwerk des OPE aus. Wir mussten lange kämpfen, bevor unser Vorhaben politische Anerkennung erlangte. Wie bei einem Baukasten wurde nach und nach alles zusammengefügt.“ Erfreut zeigte sich John Castegnaro auch über die Einführung einer Solidarwirtschaftsabteilung im Arbeitsministerium. Ein Ansporn, um seine Arbeit weiterzuführen. „Dat hält ni op. Et geet ëmmer weider.“
Der delegierte Minister für Solidarwirtschaft Romain Schneider sprach von einem wichtigen Instrument, vor allem für Menschen ohne die nötigen finanziellen Mittel.
De Maart
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