Rettet die „Schueberfouer“!

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Ein Teil des Projektes „Luxtram“ machte den Schaustellern arg zu schaffen. Doch in ihrer gestrigen Generalversammlung konnte Präsident Roger Pelzer rund 80 erschienenen Mitgliedern und geladenen Gästen berichten, dass Lucien Lux ihnen entgegenkommen will. Es gilt die Losung: Rettet die„Schueberfouer“! Romain Durlet

Der Plan der Trasse der hauptstädtischen Trambahn war den Schaustellern zugespielt worden, ohne dass sie auf offiziellem Weg über die eigentlichen Vorhaben informiert worden waren. Doch auf Nachfrage hin empfing Transportminister Lucien Lux vor einigen Tagen spontan die „Association européenne des commerçants-forains“ zu einem Gespräch und ließ sich von den Betroffenen über den wahren Sachverhalt ihrer Befürchtungen informieren.

Lauter reden

In der Tat ist vorgesehen, die Trambahn durch die Allée Scheffer zu führen, was mit sich bringen würde, dass etwa 160 Etablissements der „Schueberfouer“, vor allem die so beliebten Verkaufsstände, weichen müssten. Insgesamt, so Pelzer, würde der für die „Fouer“ zur Verfügung stehende Raum halbiert. Die Folgen könne man sich schon jetzt ausmalen. Er betont, dass einige Schausteller auf der Schobermesse 60 Prozent ihrer jährlichen Einnahmen machen, dass während dieser 20 Tage insgesamt 5.000 Leute direkt oder indirekt hier beschäftigt sind und dass schlussendlich zwei Millionen Leute dieses Fest besuchen.
Die „Schueberfouer“, so der Präsident weiter, ist ein Stück Luxemburger Kultur. Das habe der Minister eingesehen, der den Vorschlag der Schausteller positiv aufnahm, die Trasse gegebenenfalls näher an die sich hier befindlichen Bürohäuser und Banken zu verlagern, um somit zu verhindern, dass die Stände weichen müssten. Applaus gab es für den rührigen Vorstand, aber auch für die Einsicht des Ministers.
Die Forains sind aber mit einem weiteren Problem befasst. Hatte man ihnen anfänglich erklärt, die Kirmes auf dem Brill-Platz in Esch müsse während zwei Jahren verlegt werden, bis die Arbeiten am Parking abgeschlossen seien, würde jetzt seitens des Schöffen- und Gemeinderates erklärt, die Kirmes würde auch in Zukunft nicht mehr hierhin kommen. Ein Gespräch mit den Verantwortlichen wurde beantragt. „Wir werden in Zukunft lauter reden müssen“, meint Roger Pelzer.
Die Schausteller verloren in Luxemburger den Straßburger Platz, in Esch den Brillplatz, in Differdingen den Marktplatz und wahrscheinlich in Zukunft auch den Platz vor dem einstigen Monopol-Gebäude in Ettelbrück. „Wir müssen investieren, aber wir müssen auch konkrete Zusagen für die Zukunft haben.“ Deshalb sei es äußerst wichtig, dass Staat und Gemeinden, bevor sie Entscheidungen treffen, sich mit den direkt Betroffenen zusammenfänden, um gemeinsam zu diskutieren, bevor es zu spät sei.
Weitere Themen waren gestern der Ausbau des hauptstädtischen Weihnachtsmarkts, das geplante Abschaffen von Getränkedosen und Pappbechern auf der Schobermesse sowie ein neues Marktreglement in Luxemburg, das das hinfällige Polizeireglement ersetzen soll.