Das bemängeln die „Stater Sozialisten“ in einer Kritik, die der Redaktion vorliegt. Grünen-Schöffin Viviane Loschetter bezieht Stellung.
Die „Stater Sozialisten“ wollen nicht grüner werden als „déi gréng“, doch vertreten sie die Meinung, dass der Rückgriff auf das Fahrrad zu jeder Jahreszeit möglich sein sollte. In ihrer Kritik fordern sie, dass sich die Verkehrspolitik der Stadt Luxemburg nicht auf ein Schönwetterkonzept beschränken darf.
In Städten wie Freiburg, Zürich, Amsterdam oder Kopenhagen und vielen anderen europäischen Städten kann auch das ganze Jahr über Fahrrad gefahren werden. Nur hier in Luxemburg sei dies anders. Die Fahrradwege in den hauptstädtischen Parks, die einen großen Teil der Attraktivität des Fahrrads als Verkehrsmittel im Zentrum von Luxemburg ausmachen, sind noch fast alle mit Eis bedeckt. An manchen Stellen wurden die Fahrradwege gar als Ablageplatz für den von der Straße weggeschaufelten Schnee benutzt, bemängelt die „Stater Sozialisten“. „Unsere blau-grünen Schönwetter-Politiker kriegen es nicht über Wochen hin, die Fahrradwege von Schnee und Eis befreien zu lassen.“ Mit der „mobilité douce“, ein Lieblingsausdruck des blau-grünen Schöffenrates, predige genau dieser stets etwas anderes.
„Wir nehmen die Kritik der Sozialisten an“, gibt Schöffin Viviane Loschetter, „déi gréng“, auf Anfrage unserer Zeitung unumwunden zu. Im Dezember seien die Schneemassen aber einfach zu groß gewesen, man habe Prioritäten gesetzt. „Unser Ansatz war es zuerst, die Hauptachsen für den öffentlichen Transport zu räumen, dann die Hauptstraßen für den Verkehr und in einer letzten Phase die Fahrradwege zu säubern“, sagt Loschetter.
Grüne nehmen Kritik ernst
Die kommunalen Arbeiter seien zwar rund um die Uhr im Einsatz gewesen. Trotzdem war es nicht möglich, alles schnell freizuräumen, so Loschetter. Es mangele an Personalkapazitäten. In solchen Situationen müssten dauerhaft neue Partner gefunden werden. „Wir denken nicht nur an Privatunternehmen, sondern an Organisationen wie ’Initiation à l’emploi’ oder an junge arbeitslose Leute. Wir wollen Partner, auf die wir uns auf lange Dauer verlassen können“, sagt die Schöffin.
Sie weiß, dass die Säuberungsarbeiten in Zukunft schneller und effizienter verlaufen müssten, um der „mobilité douce“ gerecht zu werden. Das gilt auch für die Situation an den Bushaltestellen in der Hauptstadt, die die „Stater Sozialisten“ ebenfalls bemängelt haben.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können