Freitag24. Oktober 2025

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Preise: Von plus 16 bis minus 36 Prozent

Preise: Von plus 16 bis minus 36 Prozent

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Die Preise in Luxemburg stiegen – durchschnittlich betrachtet – im vergangenen Jahr nur verhältnismäßig leicht an. Einige Waren oder Dienstleistungen aber wurden merklich teurer (z.B. Pauschalreisen oder Speiseöle). Andere wiederum wurden deutlich billiger. Dies war vor allem bei Erdölprodukten der Fall.

Tom Wenandy
 

Die Inflation lag 2009 in Luxemburg bei 0,4 Prozent und damit im europäischen Durchschnitt. In den Ländern des Euroraums war die Teuerung nur schwach und belief sich auf plus 0,3 Prozent. Ein Jahr zuvor lag sie noch bei plus 3,3 Prozent.

Diese Entwicklung sei, so das Statec in seiner „Note de conjoncture 1_2010“, auf die weltweite Wirtschaftskrise zurückzuführen, die im vergangenen Jahr einen doppelten Einfluss auf die Verbraucherpreise hatte.
Einerseits sind im Vergleich zu 2008 die Rohstoffpreise – ob es sich dabei um Erdöl- , Landwirtschaftsprodukte oder um Metalle handelte – deutlich zurückgegangen.  Siehe auch:

Index: „Modulierungen nicht so dramatisch“

Andererseits (und dies hat ebenfalls den vorangegangenen Punkt beeinflusst) hat sich die wirtschaftliche Verschlechterung auch auf den Verbrauch ausgewirkt.
Der aus der Krise resultierende Anstieg der Arbeitslosigkeit, der negative Impakt auf die Löhne sowie der Vetrauensverlust bei den Konsumenten haben die Nachfrage der Haushalte nach Gütern und Dienstleistungen gebremst. Was deflationär auf die Preise wirkte.

Veränderungen

Was die Preisentwicklung der verschiedenen Güter und Dienstleistungen im vergangenen Jahr anbelangt, so gibt es große Unterschiede.
Die Preise für Nahrungsmittel zum Beispiel verzeichneten einen Anstieg, wenn auch nur einen leichten: Plus 1,4 Prozent im Vergleich zu einem Plus von mehr als fünf Prozent im Vorjahr.

Anders die Entwicklung bei den Preisen für Neuwagen. Zwar stiegen diese 2009 ebenfalls nur leicht (plus 1,5 Prozent), doch stellt dies einen stärkeren Anstieg als 2008 dar. Damals und im Vergleich zu 2007 betrug die Teuerung lediglich ein Prozent.

Zu den Gütern, die im vergangenen Jahr die größte Preissteigerung erlebten, gehört unweigerlich der Strom. Rund zehn Prozent war dieser 2009 teurer als noch ein Jahr zuvor (siehe nebenstehende Tabelle).

Diese Erhöhung ist doppelt so stark wie der europäische Durchschnitt. Im Gegensatz hierzu gingen in Luxemburg die Gaspreise aber um zehn Prozent zurück, während sich in der Eurozone das Minus lediglich auf 3,3 Prozent belief.
Deutlich billiger wurden im vergangenen Jahr auch die Kindertagesstätten, was auf die Einführung der „chèques-services“ im März 2009 zurückzuführen ist.

Die Liste der stärksten Preissteigerungen indes wird von den Pauschalreisen angeführt. Wie das Statec diesbezüglich aber erklärt, sei dieses merkliche Plus auf eine Änderung der Datenerfassung zurückzuführen. Wurden die Preise für Pauschalreisen bislang nur zweimal im Jahr erhoben, so geschieht dies nun monatlich, was eine bessere Erfassung der Höchstpreise in der Hauptreisezeit erlauben soll. Das statistische Amt unterstreicht, dass ohne methodische Änderung und wenn man auch für Luxemburg von der durchschnittlichen europäischen Preissteigerung (plus drei Prozent) ausgehe, aufgrund der Gewichtung der Pauschalreisen bei der Inflationsberechnung die Inflation hierzulande im vergangenen Jahr nicht bei 0,4, sondern nur noch bei 0,2 Prozent gelegen hätte.

Was die sogenannten administrierten Preise anbelangt, so bleibt festzuhalten, dass diese 2009 und in den ersten vier Monaten dieses Jahre generell stärker gestiegen sind als die allgemeinen Preise (vgl. „Tarifs publics“ und „Ensemble des biens et services“ in nebenstehender Tabelle). Bei den administrierten Preisen handelt es sich um die Preise, die nicht durch das freie Spiel der Kräfte von Angebot und Nachfrage am Markt gebildet, sondern von staatlichen Einrichtungen festgesetzt werden.