Das Leonardo-da-Vinci-Programm beinhaltet praxisorientierte Projekte. Es bietet den Interessierten die Gelegenheit, sich in einem anderen Land zu qualifizieren. So können Lehrlinge zwischen 3 Wochen und 9 Monaten ins Ausland gehen; junge Arbeitnehmer, beziehungsweise Absolventen zwischen 2 Wochen und 6 Monaten. Für Ausbilder sind kürzere Aufenthalte vorgesehen – und zwar zwischen 1 und 6 Wochen. Altergrenze gibt es jedoch nicht.
Ziel des Programms ist, die Kompetenz der zukünftigen Beschäftigten zu erweitern.
Angebote, Anfragen, sowie zusätzliche Informationen zu diesem Thema sind auf www.danube.or.at/leonet, www.anefore.lu oder noch auf www.cij.lu zu finden.
Während der Studien kann im Rahmen des Erasmus-Programms ein Praktikum im Ausland absolviert werden. Mehr als 450 Studenten haben im Jahr 2009 in einem anderen Land praktische Erfahrung gesammelt. Besonders beliebt waren dabei Deutschland, Frankreich und England. Hier ist die Bildungszeit auf maximal 12 Monaten beschränkt, was mit Studien im Ausland kombiniert werden kann.
„Die Idee ist, die Beziehungen zwischen Universität und Betriebe zu fördern“, erklärt Karin Pundel, Vorsitzende von Anefore, auf Nachfrage von tageblatt.lu.
Luxemburgische Beteiligung
Die Projekte werden nicht von der EU selbst organisiert, sondern von Institutionen oder Organisationen in den einzelnen Ländern. Schweiz und Kroatien haben sich für das Jahr 2011 an die Projekte angeschlossen. Die Zahl der beteiligten Länder rückt somit auf 34. Malta und Mazedonien nehmen allerdings vorläufig nicht teil.
In Luxemburg ist es die „Agence nationale pour le programme européen d’éducation et de formation tout au long de la vie“ (Anefore asbl) dafür verantwortlich, verschiedene Austauschprogramme zu verwalten. Der nationalen Agentur für das europäische Bildungs- und Fortbildungsprogramm zufolge beteiligen sich pro Jahr durchschnittlich 150 luxemburgische Kandidaten am Leonardo-da-Vinci-Programm. So reisten im Jahr 2009 125 Azubis und 13 Arbeitnehmer ins Ausland.
In Luxemburg selbst haben 2008 bis zu 200 Betriebe an einem Austauschprogramm teilgenommen: 150 am Erasmus-Projekt und 60 am Leonardo-da-Vinci-Programm.
Nötiges Budget
Brüssel finanziert das Ganze. Die EU zahlt mittels eines Stipendiums den einzelnen Teilnehmern Fahrt- und Lebenshaltungskosten nach fixen Sätzen; ein gewisser Eigenanteil bleibt. Es ist den Firmen selbst überlassen, ob sie den Kandidaten zusätzlich ein Gehalt zahlen oder nicht.
Durchschnittlich werden im Großherzogtum 620.000 und 660.000 Euro für das Leonardo-da-Vinci-Projekt benötigt, davon werden 80 Prozent von der europäischen Kommission finanziert, so Pegel Christine, Projektkoordinatorin von Anefore.
MnM
Siehe auch:
Mobilität für Studium und Beruf
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