Parken: 30 Prozent teurer!

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In seiner heutigen Sitzung wird der Escher Gemeinderat über eine Anpassung der Parkgebühren befinden. Eine Anpassung nach oben versteht sich. Nimmt der Rat die geplante Preiserhöhung an, wird die 60-minütige Teilnahme am ruhenden Verkehr künftig happige 1,30 Euro kosten, statt ein Euro wie bisher. Sascha Seil

ESCH – 1,30 Euro! Das bedeutet eine Preissteigerung von satten 30 Prozent. Und eine Anpassung an den Tarif, der im Parkhaus unter dem Rathausplatz für eine Stunde Parken verlangt wird. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Doch Zufall wird das wohl kaum sein.
Laut der geplanten „adaptations des tarifs“ gerät man für den Mindestbetrag von 30 Cent für eine Viertelstunde nicht ins Fadenkreuz der Munizipalagentenschaft. Nach maximal zwei Stunden und 2,60 in die Knöllchenimmunität investierten Euro muss der Parkplatz dann geräumt werden.

Geschenkte Parkzeit

In Düdelingen und Differdingen sind die Gemeindeväter irgendwie viel netter zu ihren im Stadtzentrum parkenden Zeitgenossen.
Die Düdelinger verlangen, wie bislang die Escher auch, einen Euro pro Stunde fürs Kurzzeitparken. Auch bei ihnen ist das Kurzzeitparken auf zwei Stunden begrenzt. Aber sie schenken ihren Kunden 24 Minuten. Wer einen Münzautomaten mit dem Mindestbetrag von 10 Cent füttert, hat sich eigentlich nur sechs Parkminuten erkauft, erhält deren aber 30. Genug Zeit für kleine Besorgungen. Ein gutes Geschäft also, das auch der Düdelinger Geschäftswelt schmecken dürfte. Wer mehr Zeit braucht und einen Euro dafür aufbringt, darf im Zentrum eine Stunde und 24 geschenkte Minuten parken.
Und die Differdinger verschenken auch tüchtig Parkminuten. Wer im Differdinger Stadtkern schnell mal Brötchen oder die Zeitung holt, mit einer Parkscheibe ausgerüstet ist und nicht länger als 30 Minuten dafür braucht, kann den Parkautomaten ohne jegliche Bedenken links liegen lassen. 30 geschenkte Minuten und sogar mehr, wie ein freundlicher Mitarbeiter der Differdinger Stadtverwaltung auf Nachfrage erklärte. Wer beispielsweise um 14.10 Uhr parkt, solle die Ankunftszeit auf seiner Parkscheibe auf 14.30 Uhr drehen. Gebührenfreies Parken ist dann bis 15.00 Uhr erlaubt. Der Mann empfiehlt dafür die blaue EU-Parkscheibe, auf deren Skala es nur volle und halbe Stunden gibt. Ansonsten kostet eine Stunde einen Euro, die maximale Parkdauer darf zwei Stunden nicht überschreiten und der Mindestbetrag beträgt 75 Cent, was 45 Minuten Parkzeit entspricht.
In den Straßen der Trierer Innenstadt parkt man übrigens auch für einen Euro die Stunde.
Nur in der orangen Zone der Stadt Luxemburg parkt es sich teurer. 1,5 Euro die Stunde. Da kommen einem die in Esch geplanten 1,30 Euro ja schon fast wie ein Schnäppchen vor.