Gewerkschaften und Direktion von CFL-Mulitmodal sind am Freitag unverrichteter Dinge auseinandergegangen. Beide Seiten konnten sich noch nicht auf einen neuen Kollektivvertrag einigen. Der Frachtbereich insgesamt leidet unter der Wirtschaftsflaute. Das betrifft Unternehmen wie Cargolux, aber auch andere Unternehmen der Branche wie CFL-Cargo oder nun CFL-Multimodal, das LKW-Anhänger auf die Bahn hievt, damit sie umweltfreundlicher durch Europa transportiert werden können.
Die Direktion habe die Vorschläge des LCGB zurückgewiesen und gefährde nun den sozialen Besitzstand der Beschäftigten, so der LCGB am Freitag nach der gescheiterten Zusammenkunft am Morgen. Man sei zu einer Null-Runde und zum Verzicht auf gewerkschaftliche Forderungen einverstanden gewesen, wenn der soziale Besitzstand gewahrt bliebe. Auch sollte eine Krisenzelle eingerichtet werden, um das Überleben der Gesellschaft und die Arbeitsplätze abzusichern
Einmal Prämie, „schwarz“
Tatsächlich soll der LCGB gefordert haben, eine Prämie in den Kollektivvertrag einzubeziehen, die für einen Teil der heutigen Belegschaft von CFL-Multimodal in der Vergangenheit, vor dem Wechsel zu CFL-Multimodal, „schwarz“ bezahlt wurde. Betroffen sind die Mitarbeiter von Lentz Logistics, einem Unternehmen das 2011 von CFL Multimodal übernommen wurde. CFL-MM lehnt dies jedoch ab. Das Unternehmen trägt auch schwer an den Negativzahlen, die der von Lentz Logistics abgedeckte Bereich dieses Jahr einfährt. Von 2,8 Millionen Euro Defizit entfallen deren 2,5 Millionen auf LL.
Der Vorschlag des LCGB hat am Freitagmorgen zum Streit zwischen Gewerkschaften geführt. Der OGBL teile diese Haltung keinesfalls, so Hubert Hollerich, Verhandlungssekretär des OGBL. Es sei unvorstellbar, eine Prämie in einen Kollektivvertrag einzuschreiben, die es offiziell bisher nicht gegeben habe. Seine Gewerkschaft sei bereit, eine Null-Runde zu vereinbaren und den bestehenden Kollektivvertrag fortzuführen.
Dass die Gesellschaft und die Arbeitsplätze gefährdet seien sollen wie vom LCGB angedeutet, weist man bei Unternehmen zurück. Bei bei CFL-Multimodal seien die Arbeitsplätze nicht Gefahr, hieß es am Freitag aus dem Unternehmen. Die Direktion sei dialogbereit und werde die Gewerkschaft zu einem weiteren Treffen am nächsten Dienstag einladen.
Das Unternehmen beschäftigt rund 300 Mitarbeiter. Fast die Hälfte stammt aus Lentz Logistics.
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