Sonne satt, Temperaturen wie sonst nur in den Sommermonaten und fast kein Regen: Seit vier Monaten wird Luxemburg von einer sonst sehr seltenen Trockenperiode heimgesucht. Ab frühen Dienstagmorgen soll aber vorerst Schluss sein, so der Wetterdienst auf Findel. Dann sollen Schauern und Gewitter für Regenfälle sorgen.
Jos Flammang, der seit über drei Jahrzehnten bei der Asta (Ackerbauverwaltung) arbeitet, sagte gegenüber Tageblatt.lu, dass er solch eine Trockenperiode noch nie zuvor erlebt habe. Nur 1976 habe es einen ähnlichen Fall gegeben. Damals waren allerdings die Sommermonate Juli und August von einer extremen Trockenperiode betroffen. Dies hatte Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise, die in die Höhe geschossen waren.
Kaum Niederschlag
Bei einer Niederschlagsmenge von 15 bis 30 Litern pro Quadratmeter und pro Monat (von Februar bis Mai) liege man weit unter den üblichen Niederschlagsmengen, die normalerweise zwischen etwa 55 und 80 Litern pro Monat lägen, so ein Zuständiger vom Wetterdienst auf Findel. Auswirkungen auf das Grundwasser seien jetzt noch nicht festzustellen, da der Pegel sich erst nach sechs Monaten einpendle. So könne man die Folgen der Dürre aufs Grundwasser erst Ende der Sommermonate feststellen.
Wer nun glaubt, dass der Dezember und Januar überdurchschnittliche Niederschlagsmengen gebracht hätten, irrt. Denn der übermäßige Schneefall im Dezember hat lediglich durchschnittliche Niederschlagswerte gebracht (etwa 85 Liter pro Quadratmeter). Auch der verregnete Januar, der vielerorts für Überschwemmungen sorgte, brachte es auf „normale“ 66,6 Liter.
„Fast katastrophal“
Die Situation auf Luxemburgs Äckern sei allgemein nicht gut, so Flammang von der Asta. Man müsse jedoch differenzieren. Bei manchen Bauern sei die Lage fast katastrophal, bei anderen dagegen weniger schlimm. Dies hänge von der Art der Kultur, von der Lage (an manchen Orten gab es mehr Regen) und vom Zeitpunkt des Düngens ab. Aber allgemein könne man nicht von einem guten Jahr für die Landwirtschaft sprechen.
De Maart

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