Noch kein Durchbruch

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ArcelorMittal-Direktion und Gewerkschaften sind sich am Dienstag kaum näher gekommen. Während die Firmenleitung auf Kostenreduzierung setzt, pochen die Gewerkschaften auf langfristige Garantien.

Noch ist ein Ende der Verhandlungen für einen neuen Kollektivvertrag für die ArcelorMittal-Beschäftigten nicht in Sicht. Auch das Treffen am Dienstagmorgen brachte keine Annäherung zwischen Gewerkschaften und Unternehmensdirektion. Der Schlichter hatte beide Seiten am 1. August aufgefordert, eine Einigung in bilateralen Verhandlungen zu finden.

Auch die neuen Vorschläge der Firmenführung können die Gewerkschaften nicht zufriedenstellen, sagte Jean-Claude Bernardini (OGBL). So neu seien diese Vorschläge ohnehin nicht, zielen sie doch nach wie vor auf eine Gehaltskürzung etwa bei den Berufseinsteigern und eine Reduzierung der freien Tage. Dabei gebe es für Verschlechterungen keinen Grund, meint Bernardini. Strittig bleibt auch die Höhe der Prämie, die den Beschäftigten für die Jahre 2012 und 2013 ausbezahlt werden soll, als Kompensation für einen Lohnstillstand in diesen Jahren.

Trotz minimaler Abstriche bei den ursprünglichen Plänen beinhalten die neuen Vorschläge Verschlechterungen, so auch die Einschätzung des LCGB-Vertreters Robert Fornieri. Ursprünglich sollten die zwölf extra-legalen freien Tage ganz gestrichen werden. Der neue Vorschlag am Dienstag: nur noch drei der zwölf Tage sollen bleiben.

Eine abschließende Antwort könnten die Gewerkschaften der Direktion anlässlich einer nächsten Sitzung geben, so Fornieri. Bereits kommende Woche trifft man sich erneut. Bernardini sieht seinerseits keinen Grund zur Eile. Bis November muss man sich verständigen. In der Zwischenzeit werde weiter bei den Beschäftigten mobilisiert. Er hofft nach wie vor, dass man sich auch auf eine langfristige Absicherung der Stahlstandorte einigen wird, was dann in einem neuen Investitions- und Beschäftigungsprogramm Lux2020 festgeschrieben werden könnte. Das aktuelle Lux2016-Abkommen war im März 2012 vom Unternehmen, den Gewerkschaften und der Regierung unterschrieben worden. Am 18. September findet eine Stahltripartite statt, ein Tag nach einem weiteren Treffen mit dem Schlichter.