Robert Schneider
ALMA asbl., der Luxemburger Dachverband der Mediatoren wurde 2005 gegründet, damals bereits mit dem mittelfristigen Ziel einer gesetzlichen Anerkennung und eines Schutzes des Berufstitels.
Die Vereinigung vertritt alle aktiven Mediatoren (zum jetzigen Zeitpunkt etwa 50 Personen), die in den verschiedensten Bereichen tätig sind, etwa in Familien intervenieren, beim Strafrecht, in der Schule, in der Wirtschaft, bei Nachbarschaftsstreit usw.
Die Vereinigung befürchtet, dass „Mediatoren“ ohne entsprechende Ausbildung, Konflikte verschärfen, statt sie zu lösen und unterstreicht, dass ein guter Mediator auch die Grenzen der Mediation kennen müsse.
Nicht alle Streitigkeiten können geschlichtet werden. Manchmal ist der Weg vor Gericht oder – je nach Fall – eine Therapie der richtige Weg.
Neben dem angestrebten juristischen Schutz des Berufstitels (der Verband erarbeitete zu diesem Zweck Ausbildungs- und Weiterbildungskriterien) will die Vereinigung über die Mediation, ihren Gebrauch und ihren Nutzen informieren, Konferenzen organisieren sowie Informationen und Berufserfahrungen zwischen den Professionellen austauschen.
Unterredung mit dem Justizminister
Wie Präsidentin Alice Risch, Sekretär Paul Demant und Administratorin Sonja Bemtgen am Freitag erklärten, hat sich der Verband mit seinen Forderungen mittlerweile schriftlich an Justizminister François Biltgen gewandt und wird kurzfristig mit dem Minister zusammenkommen. Die angestrebten Kriterien beinhalten eine Mindestausbildung von 150 Stunden und eine Weiterbildung von 35 Stunden in den fünf Jahren nach dem Erhalt des Titels.
Übrigens bietet die Universität Luxemburg einen Master im Fach Mediation an. Die Absolventen dieses Kurses würden natürlich den Titel problemlos bekommen. Auch wenn der Titel und die Ausbildung noch nicht geschützt sind, wird die ALMA eine Aggregation für die Mediatoren laut ihren Kriterien ausstellen.
Der wohl bekannteste Mediator Luxemburgs ist im eigentlichen Sinne keiner: Die Vereinigung ist denn auch nicht besonders glücklich darüber, dass die skandinavische Bezeichnung „Ombudsman“ mit „médiateur“ übersetzt wird. Die Arbeit von Marc Fischbach entspricht im eigentlichen Sinne nicht der akademischen Definition des Mediators.
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