Neubeginn einer unendlichen Geschichte

Neubeginn einer unendlichen Geschichte
(Tageblatt-Archiv/Carlo Hommel)

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Was lange währt, wird endlich gut. 30 Jahre nach dem Anfang der Restaurierung der Festung wird das „Musée Dräi Eechelen“ am 13. Juli feierlich eröffnet. Das Datum soll als Glücksbringer gelten.

Waffen und Steine, Statuen, Bilder und Bronzen. Das „Musée Dräi Eechelen“ erzählt mit über 600 Exponaten die Geschichte der Festung in ihrer europäischen Dimension. Die chronologische Ausstellung beginnt mit der Einnahme Luxemburgs im Jahr 1443 und endet 1903 mit dem Bau der Adolphe-Brücke.

Am kommenden 13. Juli will Kulturministerin Octavie Modert das Tricolore-Bändchen durchschneiden und dann nur noch nach vorne blicken.

Wenn im Rahmen eines dreitägigen Festes die Besucher ins Museum strömen, endet eine endlose Geschichte.

Die Geschichte des Museums beginnt bereits mit dem Namen, der im Lauf der Zeit von „Festungsmuseum“ zum „Musée Dräi Eechelen“ mutierte. Ursprünglich sollten die Überreste der Festung ein Teil des Pei-Projektes sein, sie fielen jedoch den Sparmaßnahmen an diesem ehrgeizigen Projekt zum Opfer. Das kam seinen Verteidigern damals recht, schien ihnen doch die Vermischung der Geschichte der Festung mit der zeitgenössischen Kunst nicht so ganz empfehlenswert.

Geld her und los

1996 gaben die Abgeordneten mit (umgerechnet) 16,5 Millionen Euro grünes Licht für den Bau eines Museums für die Geschichte der Festung und ihre Rolle in der Entwicklung der Stadt und des Landes. Die Arbeiten sollten 2001 abgeschlossen sein. Die „Dräi Eechelen“ wurden saniert und renoviert, geräumige Säle aufwendig installiert und behindertengerecht ausgestattet. In einen der Türme steht eine komplett betriebstüchtige, nie benutzte Küche.

Die Sache hatte nur einen Haken: Die Mauern blieben leer, weil keiner so recht wusste, was hereinkommen sollte. Ein von Experten vorgelegtes Projekt fand keine Zustimmung. Zu militärisch, beschieden die Beauftragten. Man verabschiedete sich – mit einem Scheck über 804.000 Euro.

Ein neues Konzept entstand unter dem Impuls der Uni Luxemburg. Die Abgeordneten stockten den Etat daraufhin 2003 um weitere 14 Millionen Euro auf. Mit diesem Geld wurde unter anderem auch der Vauban-Weg instand gesetzt.

Leere Kassen

Im Juli 2007, mitten im Kulturjahr „zum blauen Hirschen“ sollte das Museum dann endlich eröffnet werden. 391.000 Euro hatte es bis dahin an Funktionskosten verschlungen.

Statt der erwarteten Eröffnung kam ein weiterer Baustopp, weil die Kassen leer waren und die Kontrollinstanzen versagt hatten, wie der Rechnungshof 2008 feststellte. Das Festungsmuseum wird daraufhin nicht länger dem Denkmalschutz unterstellt, sondern dem staatlichen Museum. Mit einer Finanzspritze von 8,7 Millionen Euro wird 2009 ihm wieder auf die Sprünge geholfen.

Eine weitere Budgetverlängerung von 200.000 Euro war notwendig, um die Zufahrtwege zu erneuern, wofür die Bauverwaltung zuständig war.

Aber, was lange währt, wird endlich gut! Die ersten Besucher erwartet ein abwechslungsreiches Festprogramm.

Einzelheiten auf www.m3e.lu.