Nach der jüngsten Suizid-Serie am Walferdinger Bahnhof wird die Frage nach der Selbstmord-Prävention wieder aktuell. 700 Suizidversuche werden in Luxemburg jährlich registriert, betroffen sind meistens Männer. Wenn jemand sich selbst töten will und ins Krankenhaus eingeliefert wird, kümmern sich Ärzte und Psychologen um ihn. Doch es besteht die Gefahr, dass es nicht bei einem misslungenen Selbstmordversuch bleibt.
Das Centre d’Information et de Prévention organisiert am Dienstag im Rahmen der 5. Nationalen Tage der Suizid-Prävention einen Runden Tisch in der Abtei Neumünster , 28, rue Münster L-2160 Luxembourg
Um dem vorzubeugen, ist das Centre d’Information et de Prévention in Luxemburg-Stadt gefragt. Für Marie-Jeanne Bremer, Psychologin und Leiterin des Zentrums, ist es vor allem wichtig, dass das Umfeld der gefährdeten Person reagiert. „Es ist von Bedeutung, dass die Familie, Freunde und Kollegen der suizidgefährdeten Person zuhören. Dadurch tragen Angehörige dazu bei, dass die gefährdete Person sich aktiv an einer Behandlung beteiligt, um einen erneuten Selbstmordversuch zu verhindern“, sagt sie.
Signale sind wichtig
Angehörige sollten vor allem auf Signale achten, die von der Person ausgehen – Selbstverweigerung etwa oder spürbares Schweigen. „Unsere Informationsveranstaltungen helfen nahestehenden Menschen, diese Anzeichen zu erkennen und sie besser zu interpretieren“, so Bremer.
Das beste Rezept für die Selbstmord-Prävention bleibt der Psychologin zufolge der Dialog, bei dem die Person sich selbst einschätzen kann. Es sei besser, den misslungenen Selbstmordversuch in Erinnerung zu bringen als darüber zu schweigen.
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