Wirtschaftsminister Jeannt Krecké (LSAP) konnte nur bestätigen: Das Stahlwerk in Schifflingen bleibt im November und Dezember zeitweilig geschlossen, heißt es in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des CSV-Deputierten Marc Spautz. Die Walzstraße C in Rodange arbeitet mit einer Schicht, die Straße A produziert auf zwei Schichten.
Eine nächste Stahltripartite findet am 14. Dezember statt. Dann soll über Perspektiven und Entwicklungen der Märkte für jene Produkte diskutiert werden, die von den ArcelorMittal-Werken in Schifflingen und Rodange beliefert werden. Dort wird hauptsächlich Baustahl hergestellt: Rundeisen und Träger. Doch eben der Bausektor ist von der aktuellen Konjunkturflaute betroffen, betont Krecké.
Arbeitsgruppen
Gewerkschaften und Unternehmensdirektion sollen in zwei Arbeitsgruppen die Dreierkonferenz Mitte Dezember vorbereiten, hatte die Stahltripartite am 11. Oktober vereinbart. Eine davon befasst sich mit der Zukunft der „Cellule de reclassement“ (CDR), jener betriebsinternen Abteilung, die „überschüssiges“ Personal aufnimmt, so auch mehrere hundert Personen, die bisher in Schifflingen und Rodange produzierten. Eine zweite Arbeitsgruppe soll sich mit der weiteren Zukunft der Stahlindustrie in Luxemburg beschäftigten. Geplante Neuinvestitionen und der in Zukunft benötigte Personalbestand sollen im Entwicklungsplan Lux20XX festgeschrieben werden. Das letzte Programm, Lux2011, sollte Ende des Jahres auslaufen, wurde aber bis Ende März 2012 verlängert. Darin festgehalten ist unter anderem, wie die überschüssigen Mitarbeiter sozial abgesichert werden.
Nur schleppend voran kommen die Gespräche zwischen Gewerkschaften und ArcelorMittal, hieß es am Dienstag aus Gewerkschaftskreisen. Die Arbeitsgruppe CDR traf sich erst einmal, und das vor zwei Wochen. Eine für Dienstagnachmittag (08.11.2011) anberaumte Sitzung wurde auf nächsten Dienstag verschoben, sagte Georges Conter (LCGB) Tageblatt.lu. Die Arbeitsgruppe über den neuen Entwicklungsplan kam noch nicht zusammen. Äußerst unklar seien bisher
die Zukunftsaussichten für beide Werke, sagte uns OGBL-Verhandlungssekretär Jean-Claude Bernardini.
Generaldirektor Michel Wurth hatte Anfang Oktober eine definitive Schließung beider Standorte nicht ausgeschlossen, sollte sich die Nachfrage nicht verbessern. Auch die Kosten müssten noch weiter gedrückt werden.
Ein im Frühjahr ausgehandelter Rettungsplan für Rodange und Schifflingen hatte nicht die gewünschten Ergebnisse erbracht. Als Ursache nennt Wirtschaftsminister Krecké den anhaltenden Nachfragerückgang. Der Plan hatte bereits den Abbau von 262 Stellen vorgesehen.
De Maart

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