Das Tageblatt hatte den Skandal am Mittwochabend bzw. am Donnerstagmorgen im Print aufgedeckt. Den Eltern von Schülern, die die Schulleistungstests des 4. Lernzyklus der Grundschule ablegen müssen, waren die Fragen für die Prüfungen dieser und kommender Woche (Deutsch und Französisch) zugespielt worden, so dass die Kinder gut vorbereitet in die erste Prüfung gehen konnten.
Konsequenzen hat die Affäre für die Schüler. Sie werden nach den Osterferien zusätzliche Fragen beantworten müssen. Die Ergebnisse des ersten Tests bei dem gemogelt worden war, werden bei der Auswertung mit berücksichtigt. Das sagte Schulminister Claude Meisch am Donnerstag. Er zeigte sich über das Vorgefallene schockiert.
Klagen gegen Unbekannt
Wie die Fragen an den ausgewählten Kreis von Eltern gelangen konnte, ist bisher noch unklar. Meisch spricht von Einzelfällen. Dabei sei jedoch systematisch vorgegangen worden. So seien die Fragen den Eltern der ganzen Klasse überreicht worden. Der Minister hat eine Klage gegen Unbekannt eingereicht.
Von Sicherheitsproblemen wollte Meisch nichts wissen. Tatsächlich dürfen die betroffenen Lehrer den Umschlag mit den Fragen spätestens am Vorabend der Prüfung bzw. kurz vor dem Test öffnen. Dem Tageblatt sind jedoch Fälle bekannt, wo Lehrer das Material bereits Tage zuvor gesichtet hatten. Ihm sei nicht bekannt gewesen, dass Lehrer nichts von diesen strengen Regeln wüssten, meinte Meisch. Das ganze Regelwerk soll nun überprüft werden.
Die für kommende Woche geplanten Prüfungen werden wie geplant stattfinden, betonte Meisch. Es werde jedoch andere Frage geben.
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