Dienstag21. Oktober 2025

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Mehr Schienen und mehr Treibstoff

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Der Merterter Hafen ist ein nicht unbedeutendes ökonomisches Standbein für Luxemburg. Um seine wirtschaftliche Position zu festigen soll der Hafen mittel- und langfristig ausgebaut bzw. modernisiert werden. Der Entwurf, mit dem die gesetzliche Grundlage für die Erneuerung und den Ausbau der nötigen allgemeinen Hafeninfrastrukturen geschaffen werden soll, kommt heute im Parlament zur Abstimmung. Tom Wenandy

Für die Verwaltung und den Betrieb des zwischen den Ortschaften Grevenmacher und Mertert gelegenen, 65 Hektar großen Hafens zeichnet seit dem Jahr 2000 die „Port de Mertert S.A.“ verantwortlich. Das diesbezügliche Gesellschaftskapital verteilt sich zu gleichen Teilen auf private Unternehmer und den Staat. Letzterem gehören das Grundstück sowie die allgemeinen Hafeninfrastrukturen. Laut dem Gesetz vom 31. März 2000 zeichnet der Staat auch für deren Instandhaltung verantwortlich.
Mit dem heute im Parlament zur Abstimmung vorliegenden Gesetzentwurf soll gesetzlich verankert werden, dass der Staat zudem für die Erneuerung und den Ausbau dieser Infrastrukturen zuständig ist.
Mittel- und langfristig soll der Merterter Hafen – Stichwort Wettbewerbsfähigkeit – ausgebaut und modernisiert werden. Denn dem Hafen kommt insofern eine zusehends wichtige ökonomische Bedeutung zu als der Flusstransport, vor allem auf europäischer Ebene, eine wettbewerbsfähige Alternative zum Straßen- und Schienentransport darstellt. Auch und vor allem beim Transport von Stahlprodukten.

Vorteile des Schiffstransports

Die Binnenschifffahrt ist im Vergleich zu den anderen Transportwegen besonders effizient und energiesparend: Der Energieverbrauch pro Warentonne-Kilometer entspricht lediglich einem Sechstel des Energieverbrauchs beim Straßentransport und immerhin noch der Hälfte des Energieverbrauchs beim Schienentransport. Hinzu kommt, dass der Transport auf dem Wasserweg relativ geräuscharm ist und verhältnismäßig wenige Emissionen generiert. Gleichzeitig gilt der Schiffstransport als sehr sicher. Rezenten Studien zufolge belaufen sich, wie es im oben erwähnten Gesetzentwurf heißt, die externen sozio-ökonomischen Kosten auf ein Siebtel der Kosten im Straßentransport.
Was den Ausbau des Merterter Hafens anbelangt, so soll das existierende Schienennetz um vier Gleise erweitert werden. Drei dieser Gleise sollen von der Hafengesellschaft Luxport S.A. genutzt werden, ein Gleis von der im Bereich des Umschlags, der Lagerung und Transports von Erdölprodukten tätigen Tanklux S.A. Auch geplant ist eine Erweiterung der Lagerkapazitäten für Kraftstoffe und andere Erdölprodukte. Das verantwortliche Unternehmen Tanklux S.A. verfügt derzeit über eine Lagerkapazität von 63.000 Kubikmeter.
Mittelfristig sollen diese, wie die Regierung im Jahr 2007 entschieden hat, auf 90.000 Kubikmeter erweitert werden. Auf diese Weise soll zumindest teilweise sichergestellt werden, dass Luxemburg über Kraftstoffreserven für 45 Tage (Benzin) beziehungsweise für 55 Tage (Dieselbrennstoffe) verfügt.
Derzeit belaufen sich die nationalen Reserven auf 200.000 Kubikmeter. Kurzfristig könnten diese durch die Schließung der Lager in Hollerich und Rodange (bereits stillgelegt) auf 180.000 Kubikmeter schrumpfen. Wenn zusätzlich die Tanklager in Bartringen geschlossen würden, könnten die nationalen Kapazitäten gar nur noch 90.000 Kubikmeter ausmachen. Ganz soll der Merterter Hafen demnach den möglichen Kapazitätsverlust nicht ausgleichen.
Wie man uns seitens des Wirtschaftsministeriums und der Gewerbeinspektion gestern erklärte, sei man auf Regierungsseite bemüht, neue zusätzliche potenzielle Standorte zur Kraftstofflagerung zu identifizieren.
Die Betriebserlaubnis des Umweltministeriums für die Bartringer Tanks jedenfalls laufe in gut zwei Jahren aus.