Mehr Qualität durch mehr Sicherheit

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Dieses Jahr stand der internationale Aktionstag der Eisenbahner, der gestern begangen wurde, unter dem Motto „Gewerkschaften gegen Gewalt“. Claude Molinaro

Überall auf der Welt wurde gestern für einen sicheren öffentlichen Transport demonstriert. Aggressionen gegen Angestellte der Eisenbahnen und Busse, welche tagtäglich Kontakt zu den Kunden haben, seien leider immer noch ein Thema, klagen die Gewerkschaften.
Um ihren Forderungen mehr Gewicht zu verleihen, hatten die beiden Luxemburger Eisenbahnergewerkschaften FNCTTFEL und Syprolux zu einer gemeinsamen Kundgebung aufgerufen. Ihnen angeschlossen hatten sich Gewerkschaften aus Deutschland und Belgien.
Die Sicherheit der Angestellten gehe einher mit der Sicherheit des öffentlichen Transports im Allgemeinen. Und diese Sicherheit, sei es in den Zügen oder den Bussen, bedeute wiederum auch einen Qualitätsfaktor, den es zu erhalten und zu verbessern gelte. Um diese zu garantieren, bedürfe es allerdings genügend Personal, ohne das dieses Ziel nicht zu erreichen sei, so Nico Wennmacher, Präsident des Landesverbandes, anlässlich der gestrigen Veranstaltung. Aus diesem Grund richte sich das Engagement der Eisenbahner auch weiterhin gegen die Liberalisierung und für den Erhalt der Arbeitsplätze.

Vorrang der Sicherheit

Genügend Personal sei jedoch bei der CFL nicht vorhanden, klagen die Gewerkschaften. Insgesamt sei das Personal mit tausenden freien Tagen im Verzug. Dadurch werde die Arbeit und die Sicherheit beeinträchtigt; die Angestellten seien zunehmend starkem Stress ausgesetzt. Um Engpässen bei der Personalpolitik vorzubeugen, fordern die Gewerkschaften einen Einstellungsplan, welcher sich über fünf Jahre erstreckt. Die Eisenbahn sei, wie einige der gestrigen Redner unterstrichen, das sicherste Transportmittel überhaupt. Jeder müsse daran interessiert sein, dass dies auch so bleibe, und aus diesem Grund müsse die Sicherheit auch ein Dauerthema sein.
Ein sicherer Betrieb bedürfe Investitionen. Anstatt jedoch über diesen Weg die Mitarbeiter zu motivieren, werde oft auf Repression gesetzt. Vor dem Hintergrund der weltweiten Wirtschaftskrise befürchten die Syndikate, dass nun weniger in Ausbildung und Sicherheit investiert werde. Die Eisenbahner wollen jedoch nicht für eine Krise bezahlen, an der sie keine Schuld tragen.
Positiv bewerteten die Arbeitnehmervertreter, dass auf Druck der Gewerkschaftler einige Maßnahmen getroffen wurden, um die Sicherheit zu verbessern. Einige Redner wiesen auf ein Gesetzesprojekt hin, das gestern einstimmig von der Abgeordnetenkammer angenommen wurde und in dem es um die Sicherheit im öffentlichen Transport, den Bahnhofshallen und an den Haltestellen geht.
Transportminister Lucien Lux zeigte sich zwar einverstanden mit dem Argument, dass nur motivierte Arbeitnehmer die nötige Sicherheit garantieren könnten. Die Kritik, es werde nicht genug Personal eingestellt, wies er aber von sich: In letzter Zeit werde bei den CFL wieder verstärkt Personal rekrutiert. Den Forderungen nach einer konsequenten Personalpolitik schloss sich der Minister an, da auch nach den kommenden Wahlen Personal im öffentlichen Transport gebraucht werde.