Mittwoch22. Oktober 2025

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Luxemburger Soldaten gefährdet?

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DIEKIRCH - Die Luxemburge Soldaten in Afghanistan sollen von Kabul nach Kandahar verlegt werden. Das Gebiet gilt als Hochburg der Taliban.

Weil die belgischen Militäreinheit der ISAF in Afghanistan sich aus Kabul zurückzieht und nach Kandahar im Süden Afghanistan verlegt wird, ziehen auch die neun Luxemburger ISAF-Soldaten mit. Sie sind in der belgischen Einheit integriert.

Auf Herrenberg ist man besorgt. Werden die luxemburgischen Soldaten unnötigen Gefahren ausgesetzt, fragte am Donnerstabend der Sekretär der SPAL, Christian Schleck. Die SPAL ist die Gewerkschaft der Unteroffiziere und Soldaten.

Ab September sollen die luxemburgischen Soldaten den Flughafen von Kandahar absichern. Kandahar gilt als Hochburg der Taliban und war mehrmals Tatort von Anschlägen.

Altes Material

Zu schaffen macht der SPAL, dass den Soldaten veraltete, von der US-Army geleaste Humvees als Mannschaftswagen zur Verfügung stehen werden. Nach Angaben der Gewerkschaft gehören die Humvees der Sicherheitsklasse 2 an, während der Dingo die Klasse 5 erfüllt, demnach eine höhere Sicherheit bietet.

Die Soldaten werden zusammen mit anderen Militärs zum Schutz des inneren Bereiches eingesetzt, die Sicherheit der Flugzeuge bei Start und Landungen gewährleisten müssen. Dabei ist der Flughafen regelmäßigen Raketenangriffen ausgesetzt, heißt es. Insbesondere wenn hochrangige Offiziere und Politiker den Stützpunkt besuchen, sei die Gefahr groß.

„Mir mussen et jo net drob ukommen lossen, bis een an der Kescht Heem kennt“, meinte Gewerkschaftssekretär Schleck.

Psychologische Betreuung mangelhaft

Kritik gab es auch am psychologischen Dienst der Armee. Die eingestellte Psychologin sei erst ab Ende 2013 verfügbar, da sie sich zur Weiterbildung in Belgien befindet. Zur Zeit würde dieser Dienst von einem bereitgestellten Offizier einmal wöchentlich geleistet, da dieser eine eigene Praxis führt. Soldaten die Hilfe benötigen, müssten sich bis Ende April gedulden. Dabei sei der psychologischen Dienst ungemein wichtig bei der Betreuung der Soldaten während und nach ihren Einsätzen für die ISAF (Afghanistan) oder die KFOR (Kosovo). Eingestellt werden müsste ein weiterer Psychologe. Auch sollen die Psychologen nicht dem Personalchef sondern dem Armeearzt unterstehen.

Sukkurs gibt es schon seitens der politischen Opposition. Der liberale Norddeputierte Fernand Etgen hatte bereits Mitte Februar eine diesbezügliche Anfrage gestellt.

Die Stimmung in der Armee ist derzeit schlecht. Nach der Boxemännercher-Affäre hatte Armeeminister Jean-Marie Halsdorf den vormaligen Ombudsmann Marc Fischbach mit einer Prüfung der Umsetzung der Armeereform beauftragt.