Donnerstag30. Oktober 2025

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Luxemburg nimmt keinen Guantanamo-Häftling auf

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Luxemburg nimmt keinen Häflting aus dem Gefängnis im kubanischen Guatanamo auf. Das erklärte Außenminister Jean Asselborn am Dienstag.

(aktualisiert 12:29 Uhr)

Angeblich sollte ein Mann aus dem Jemen nach Luxemburg anreisen. Doch dies wurde abgestritten.
Entgegen einer anders lautenden Meldung  des RTL-Internetdienstes wird Luxemburg vorerst keinen Guantanamo-Häftling aufnehmen.  Dies bestätigte Außenminister Jean Asselborn am Dienstag in einer Pressekonferenz.

Luxemburg war dem Aufruf der US-Administration gefolgt und hatte Bereitschaft gezeigt, einen Insasse aufzunehmen, sofern er nationalen Kriterien gerecht werde.
Die beiden Regierungen hatten sich zuletzt auf einen 31-jährigen Jemeniten geeinigt. Der Mann, dessen Vorname laut Asselborn Hakim ist, sitzt bereits seit 2002 in Guantanamo ein.

Hakim wird nichts vorgeworfen

Die amerikanische Seite hatte den Luxemburger Behörden Einsicht in den Akten von Hakim gegeben. „Ihm wird letztlich nichts vorgeworfen“, so der Außenminister.
Der SREL (Service de Renseignement) habe den Mann überprüfen lassen und die luxemburgischen Behörden hatten sogar persönlich Kontakt  mit ihm aufgenommen.  „Dieser Mensch hätte absolut keine Gefahr für Luxemburg dargestellt“, so Asselborn.

Der Deal wär letztlich nicht zustande gekommen, weil die USA keinen Jemeniten ausreisen lassen wollen. Dies hat wohl damit zu tun, dass zurzeit ein bewaffneter Konflikt an der saudisch-jemenitischen Grenze zwischen Al-Qaida und den regionalen Regierungen ausgetragen wird.
Die US-Administration will wohl verhindern, besonders da jetzt Wahlen in Amerika vor der Tür stehen, dass kein einziger Guantanamo-Insasse zur Al-Qaida überlaufen wird.

Für Asselborn ist diesen Kapitel jetzt abgeschlossen. Er bedauert jedoch, dass Hakim weiter in Guantanamo sitzen bleibt, bis er einen Prozess vor einem ordentlichen Gericht haben wird.

sb/tageblatt.lu