„Lucky“ ist wieder frei

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Der unter dem Spitznamen „Lucky“ bekannte Escher Rosenverkäufer Sukhwinder Singh, der wegen fehlender Aufenthaltsgenehmigung festgenommen wurde, befindet sich seit gestern wieder in Freiheit. Simone Heiderscheid

ESCH – Die Nachricht hatte viele vor den Kopf gestoßen: Der allseits bekannte und beliebte Rosenverkäufer „Lucky“ war nach einer Polizeikontrolle ins „Centre de rétention“ in Schrassig eingeliefert worden.
Laut dem ASTI-Mitglied Norbert Ehlinger war eine „mesure de placement“ für einen Zeitraum von drei Monaten gegen ihn verhängt worden.
Zwar ist Sukhwinder Singh ein sogenannter „sans-papiers“, hat also keine Aufenthaltsgenehmigung und wurde aufgrund dessen festgenommen, aber in all den Jahren, in denen er sich in Luxemburg aufhielt, hat er sich nie etwas zu Schulden kommen lassen.

Arbeitsamt und friedlich. Dennoch unerwünscht?


„Es bestand kein Grund“

Als der delegierte Außenminister Nicolas Schmit gestern von dem Fall erfuhr, veranlasste er, dass Sukhwinder Singh noch am gleichen Tag freigelassen wurde. „Ich wurde über den Fall nicht informiert. Es bestand kein Grund, diesen Mann einzusperren“, meinte der Minister, der denn auch Maßnahmen ergreifen möchte, damit solche Fälle in Zukunft vermieden werden. „Polizeiliche Kontrollen sind in Ordnung, aber es muss von Fall zu Fall entschieden werden, ob eine Festnahme überhaupt Sinn macht“, so Nicolas Schmit weiter.
Nicht normal erscheint ihm, dass er über den Fall nicht informiert worden ist und so veranlasste er, dass er nun täglich eine Liste mit den Namen jener Personen bekommt, die im „Centre de rétention“ inhaftiert sind, wobei er einräumt, dass auch eine solche Liste nichts über die Fälle an sich aussagt.

Warten auf Regularisierung

Seine Freilassung bedeutet für Sukhwinder Singh nicht, dass seine Situation geklärt und sein Aufenthalt in Luxemburg genehmigt ist. Einen Antrag auf Regularisierung hat er im „Centre de rétention“ gestellt. Nun bleibt zu hoffen, dass er einen positiven Bescheid bekommt.