Die Spannungen zwischen der Lehrerschaft und der Unterrichtsministerin haben am Dienstagabend am Forum Geesseknäppchen einen neuen Höhepunkt erreicht. Dort sollte eine Informationsversammlung für die besorgte Lehrerschaft stattfinden.
Teile der Lehrer verließen kurz vor 20 Uhr, und das nach mehr als zwei Stunden Sitzung, den Saal. Der Anlass: Mady Delvaux hatte die Repräsentativität der anwesenden Lehrer für die gesamte Lehrerschaft in Zweifel gezogen. Sie hatte dabei auf eine Bemerkung eines der Teilnehmer reagiert, wonach die Ministerin wohl das Reformvorhaben zurückziehen müsste, falls die Lehrer dagegen seien.
Dialog
Dabei sollte das Treffen im Forum Geesseknäppchen den von beiden Seiten gesuchten Dialog fördern. Streitpunkt ist die geplante Reform des Sekundarunterrichts. Nach den Umänderungen in der Grundschule hat sich Mady Delvaux die Reform des Sekundarunterrichts vorgenommen. Doch ihre bisherigen Pläne stoßen bei den Lehrern auf Widerstand. Die einen sehen keinerlei Handlungsbedarf, andere sehen ihr Fach benachteiligt, so etwa die Geschichtslehrer, die Sprachlehrer oder auch die Lehrer naturwissenschaftlicher Fächer. Sorgen bereitet der Lehrerschaft auch eine mögliche zusätzliche Verwaltungsarbeit bei der Bewertung der Schüler.
Die Kritik der Lehrer fokussiert sich auf drei Punkte: Die Einführung der sogenannten Dominanten: Schüler müssen sich je nach ihren Kompetenzen und Vorlieben zwischen einer gesellschaftswissenschaftlichen oder aber naturwissenschaftlichen Ausrichtung des Unterrichts entscheiden. Zweiter Kritikpunkt: der sogenannte „Travail d’envergure“ – eine umfassende Hausarbeit des Schülers, und drittens: der Zusammenschluss der aktuellen 7e und 6e zu einem Block.
Mady Delvaux muss sich am Donnerstag auch den Schülern stellen. Auch sie lehnen die Reformvorschläge ab.
De Maart

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