Gemeinderat EschKulturkommission legt ihre Mission fest

Gemeinderat Esch / Kulturkommission legt ihre Mission fest
Neben der Mission der Kulturkommission stimmte der Gemeinderat den Gewinner des Escher „Gîte“ für den „Red Rock Trail“  Foto: Editpress/Alain Rischard

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Die Gemeinderäte trafen sich am Freitagmorgen, um die Punkte, für die in der vergangenen Sitzung keine Zeit mehr blieb, nachzuholen. Die Mission der Kulturkommission und der Gewinner des Wettbewerbs für den Escher „Gîte“ des „Red Rock Trail“ standen auf der Tagesordnung.

Die Kulturkommission der Stadt Esch hat ihre Mission in schriftlicher Form zusammengefasst. Kulturschöffe Pim Knaff präsentierte dieses Dokument am Freitag. Demnach gehört die Abgabe ihrer Meinung zu kulturellen Projekten der Stadt zur Mission der Kulturkommission. Zudem soll sie Ansprechpartner für lokale Kultur- und Freizeitvereine sein und ein offenes Ohr für deren Projekte haben. Sie soll die Kriterien für eine finanzielle Unterstützung der Vereine festlegen und darauf achten, ob sie beispielsweise auf Nachhaltigkeit oder Chancengleichheit achten und zur Kulturstrategie der Stadt beitragen.

Auf diesen Kriterien beruhend soll die Kulturkommission auch die Zuweisung von Zuschüssen übernehmen. In dem Schreiben steht, Vereine, die all das berücksichtigen, sollen eine höhere Summe erhalten, allerdings will die Kulturkommission jene, die dies nicht tun, nicht bestrafen. Unter anderem soll die Kommission eine Meinung zu Regierungsentscheidungen abgeben, wenn es um die Finanzierung außerordentlicher Projekte geht. Zuletzt schlägt die Kulturkommission den Preisträger des „mérite culturel“ vor.

Allgemein fand die Ausarbeitung einer solchen Mission positiven Anklang bei den Gemeinderäten. Das Schreiben sei sinnvoll für alle Kommissionen der Stadt, waren sich die Oppositionsräte Jean Tonnar (LSAP), Dan Codello (unabhängig) und Marc Baum („déi Lénk“) einig. Tonnar äußerte jedoch die Befürchtung, dass die Kommission durch diese Schreiben ihre Macht gänzlich abgebe. Sie solle nicht nur ihre Meinung mitteilen, sondern selbst Vorschläge machen können.

Nötiger Spielraum

Henri Hinterscheid (LSAP) teilte diese Sorge und schlug vor, in den Text zu schreiben, dass die Kulturkommission die auch die Möglichkeit habe, dem Schöffen- und Gemeinderat etwas vorzuschlagen. „Dann habt ihr den richtigen Spielraum. Kultur soll etwas Dynamisches sein“, so Hinterscheid.

Codello und Baum sahen diesen Punkt weniger eng. Marc Baum betonte, wie sinnvoll es sei, wenn Kommissionen eine Mission haben, an der sie sich orientieren können. „Ich war selbst eine Zeit in der Kulturkommission und damals glichen die Sitzungen manchmal einem Kaffeekränzchen, bei dem man nicht so richtig wusste, was zu tun war“, so der „déi Lénk“-Rat. Die Kriterien seien nicht in Stein gemeißelt und könnten immer angepasst werden. Er sehe in diesem Text eine Erweiterung der Möglichkeiten der Kulturkommission und erwartet, dass dadurch ihre Meinung einen größeren Einfluss haben wird.

Bruno Cavaleiro (CSV) wies darauf hin, dass der Gemeinderat bisher nie eine Philosophie bestimmt habe, die festlege, was die Stadt mit Zuschüssen bewirken will. Die Frage, womit sich ein Verein einsetzt, um einen Mehrwert für die Gesellschaft zu erbringen, müsse diskutiert werden. Für Dahlia Scholl, Präsidentin der Kulturkommission, gibt der Text der Kommission eine Wichtigkeit, wie sie diese noch nie hatte.

Gewinner des „Gîte“-Wettbewerbs

Knaff wies darauf hin, dass es bei der Anpassung der Verbindung zur Strategie darum ging, die Unabhängigkeit von Politik und Kultur zu garantieren. Hinterscheids Vorschlag wurde nicht in den Text eingefügt. Die Mission wurde mit einer Nein-Stimme von Jean Tonnar und der Enthaltung der restlichen LSAP-Mitglieder gestimmt. Damit kulturelle Vereine einen Zuschuss von der Stadt bekommen, müssen sie ein entsprechendes Formular ausfüllen, anhand dessen die Kulturkommission über die Summe der Unterstützung entscheiden kann.

Auf dem zweiten Punkt der Tagesordnung stand der sogenannte „Gîte“, also Eschs Unterkunft für den „Red Rock Trail“. Der Gewinner des Wettbewerbs für die Unterkunft der „Minettemetropole“ sind die Architekten von „2001“ in Zusammenarbeit mit „NJOY“. In ihrem Entwurf kommen sechs Personen unter. Dabei handelt es sich um ein Hotel, das per Fahrzeug gelenkt werden kann. Wie bei einem Raumschiff entfaltet die Einrichtung ihre Landefüße und breitet Plattformen aus, auf denen sich eine Hemisphäre aufbläst. Der Gewinner wurde einstimmig von den Gemeinderäten angenommen.

Victor
20. Juni 2020 - 13.02

Ech gesi schwaarz fir Esch2022.