Sonntag21. Dezember 2025

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Kompetitiv, aber nicht in allen Bereichen

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2009 war Luxemburg wettbewerbsfähiger als im Vorjahr. Im Wettbewerbsindex rutschte er um zwei Plätze nach vorne. Doch in seinen sozialen Bestandteilen muss der Index zurückstecken.

Mitten in der Wirtschaftskrise rückte Luxemburg 2009 von Platz 11 auf Platz 9 vor. Das ergab die Kompetitivitätsbilanz 2010, die vor kurzem vorgestellt wurde. Statt sich darüber zu freuen, blickt die Berufskammer der Beschäftigten (chambre des salariés) skeptisch auf die guten Zahlen, die von der Luxemburger Beobachtungsstelle für Kompetitivität (ODC) vorgelegt worden sind.  Die ODC untersteht dem Wirtschaftsministerium.

Die Kompetitivitätsbilanz wird aufgrund einer Vielzahl von Indikatoren berechnet. Berücksichtigt werden nicht nur wirtschaftliche Aspekte. Bewertet werden u.a. auch das Armutsrisiko, das Bildungssystem und die Umwelt. Doch die sozialen Indikatoren seien nicht aktualisiert worden, bemängelt die Berufskammer (CSL), die dabei  auf das wachsende Armutsrisiko in Luxemburg hinweist. So stieg der Anteil der armutsgefährdeten Haushalte von 13,4 Prozent im Jahr 2008 auf 14,9 Prozent im Jahr 2009. Zum Vergleich: 2003 belief sich diese Quote auf 11,9 Prozent.
Siehe auch:
Kompetitivität: Leichte Besserung

Platz 25 im Bildungsbereich

Noch schlimmer wird der Zustand der Umwelt oder des Bildungssystems bewertet. Im europäischen Vergleich nahm Luxemburg im Umweltbereich 2009  Platz 22 ein. bei der  Bildung war es sogar Platz 25.
Positiv auf die Bilanz wirkten sich die volkswirtschaftlichen Anzeiger, wo Luxemburg Platz eins behält.

Insgesamt habe sich die globale Wettbewerbsfähigkeit des Landes langfristig betrachtet verbessert, das im Vergleich zum europäischen Durchschnitt.  Bildung, Umwelt oder soziale Kohäsion haben jedoch kaum Nutzen daraus gezogen, bedauert die CSL.

Luxemburgs Index der sozialen Gesundheit

Die sozialen Indikatoren wurden bisher auch in einem gesonderten Index aufgelistet: im Index der sozialen Gesundheit, der auch getrennt in der alljährlich erstellten Kompetitivitätsbilanz genannt wurde. Das sei für 2010 nicht mehr der Fall gewesen, wundert  sich die CSL. Ob das mit den Verschlechterungen zu erklären sei, die seit 2005 festzustellen sind, fragt man sich bei der Berufskammer. 2008 platzierte sich Luxemburg im europäischen Vergleich auf Platz 12. 2005 nahm das Land noch Platz 8 ein.

Die Kompetitivitätsbilanz wird aufgrund von 81 Indikatoren berechnet, die in zehn Kategorien erfasst werden, darunter solche wie: Arbeitsmarkt, makroökonomische  Leistung, Produktivität und Lohnkosten, Bildung, Umwelt, gesellschaftlicher Zusammenhalt und Unternehmertum.

lmo