Kirche und Staat trennen

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LUXEMBURG - Religion ist Privatsache – diese ihre Meinung haben 5.250 Personen mit ihrer Unterschrift unter eine Petition bestätigt.

Am kommenden Dienstag wird Parlamentspräsident Laurent Mosar 5.250 Unterschriften entgegennehmen. Sie stammen von Personen, die sich offen für eine Trennung von Kirche und Staat aussprechen. Initiert wurde die Unterschriftenaktion vom Internetportal Sokrates.lu und Liberté de conscience asbl. Ihre Unterstützung hatten die Jeunessses socialistes, die Jeunesses démocrate et libérale, déi jonk Gréng, die Jeunesse communiste und die Union nationale des Etudiants du Luxembourg zugesagt.

In der Petition heißt es unter anderem, das die Religion Privatsache ist. Aus diesem Grund dürfe niemand gezwungen werden, eine bestimmte Religion zu unterstützen. Die Kirche sei eine umstrittene Organisation, so die Petition weiter. Der Text erinnert an den systematischen Kindesmissbrauch. Auch werde kirchenintern gegen das Gleichstellungsprinzip zwischen Mann und Frau verstoßen. Die Unterzeichner fordern des Weiteren den Staat auf, jegliche finanzielle Unterstützung der Kirche einzustellen. Allein der katholischen Kirche würden jährlich 20 Millionen Euro zufließen. Nicht berücksichtigt seien dabei die Ausgaben für den Kirchenunterhalt.

Parlamentarische Mehrheit möglich

Dass eine parlamentarische Mehrheit für eine Trennung von Kirche und Staat möglich ist, meint die Vereinigung „Allianz vun Humanisten, Atheisten an Agnostiker Lëtzebuerg“ (AHA). Sie haben die 60 Abgeordneten im Parlament dazu befragt. Mit Ausnahme der CSV würden alle im Parlament vertretenen Parteien den aktuellen Modus der staatlichen Finanzierung der Glaubensgemeinschaften in Frage stellen. Sie stünden einer positiven Trennung von Kirche und Staat positiv gegenüber, so AHA. An der Umfrage hatte sich keine der 26 CSV-Abgeordneten beteiligt.

Die LSAP sprach sich für eine Trennung aus, betonte in einem kollektiven Schreiben aller Abgeordneten, dass die aktuellen Mehrheitsverhältnisse diesbezüglich keine Handlungsmöglichkeiten zuließen.