Die Antwort des Stahlkonzern auf Anrempelungen aus der Politik erfolgte nicht mal 24 Stunden später. Am Dienstag hatte Premierminister Jean-Claude Juncker im Parlament vorgeworfen, Luxemburgs Staat müsse die Frühverrentung für die Beschäftigten von ArcelorMittal zahlen, während der Konzern im Ausland satte Gewinne einstreiche. Das Unternehmen müsse dem Land als Kompensation unverseuchtes Gelände für Gewerbezone und Wohnungsbau überlassen, so Juncker.
Die staatliche Unterstützung für den Vorruhestand in der Stahlindustrie sei Bestandteil des im März unterschriebenen Abkommens Lux2016, so der Konzern am Mittwoch. Das Unternehmen habe sich seinerseits zu Investionen in Höhe von 150 Millionen Euro über die nächsten fünf Jahre bereiterklärt. Seit 1998 habe man mehr als eine Milliarde Euro in die Luxemburger Standorte investiert.
Stahlnachfrage weiterhin niedrig
Der Stahlkonzern hat das Stahlwerk in Schifflingen auf unbestimmte Zeit stillgelegt. Laut ArcelorMittal liegt der Stahlverbrauch in Europa 25 Prozent unter dem Niveau von 2007. Das Unternehmen müsse Produktionskapazität und Belegschaft anpassen. Man wolle mehr Stahl produzieren und verkaufen, nur müssten die Wachstumsbedingungen in Europa wiederhergestellt sein.
Anlässlich der Stahltripartite Ende März hatte das Unternehmen zusätzliche Investitionen von rund 200 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Damit würde insbesondere die Walzanlage auf Belval modernisiert und ausgebaut. Eine endgültige Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen.
De Maart

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