Tageblatt.lu: Herr Wagner, warum haben sie für die kommende Plenarsitzung das Thema „Jugendbeschäftigung“ ausgewählt? Was erwarten Sie sich vom Treffen mit dem zuständigen Arbeitsminister?
Sammy Wagner: Als Jugendparlament wollten wir auf das Thema reagieren, auch in Bezug auf die vergangene Rede des Premier-Ministers zur Lage der Nation. Wir begrüssen die bereits getroffenen Massnahmen der Regierung und erwarten uns eine konstruktive Debatte mit Nicolas Schmidt.
Wie reagieren Politiker auf das Projekt „Jugendparlament“? Werden Sie von ihren erwachsenen „Kollegen“ ernstgenommen?
Abgesehen davon, dass wir erst seit etwas mehr als ein Jahr bestehen, haben wir das Gefühl, dass die nationalen Politiker uns als „Sprachrohr“ der Jugend und politischer Akteur ernstnehmen. Ein Beispiel dafür ist die schnelle Zusage vom Arbeitsminister, mit uns ins Gespräch zu kommen.
Welche konkrete Erfolge konnten sie verzeichnen, in dem die nationale Politik sich ausdrücklich auf, vom JP verabschiedeten Resolution berufen hat?Das Jugendparlament wurde 2008 als l’Assemblée Nationale des Jeunes von der Chambre des Deputés eingesetzt. Damit sollten Jugendliche die Möglichkeit bekommen, sich aktiv an der Arbeit zu aktuellen Themen der nationalen Politik zu beteiligen. Bisher verabschiedeten die Mitglieder Resolutionen über Kinderrechte, Ehen von gleichgeschlechtlichen Paaren, Abtreibung Mehrsprachigkeit und zu Zugang von Menschen mit Behinderungen zu öffentlichen Plätzen. Die Vorarbeit leisten die mittlerweile zwölf Ausschüsse des Jugendparlaments.
Die nächste Sitzung findet am 11. Dezember um 13.30 Uhr im Auditorium der Bibliothek der Stadt-Luxemburg. www.jugendparlament.lu
Nachdem das Jugendparlament einen Beschluss gestimmt hat, wird er an nationale und Europa-Abgeordneten geschickt, sowie an die Chambre. Bisher gab es nur einen konkreten Fall, in dem, im Gesetzesentwurf zum Thema „Wahlrecht ab 16“ die Resolution des Jugendparlaments zur Rate gezogen wurde. Aber, wie bereits erwähnt, unsere Etablierung auf der nationalen politischen Szene steckt noch in den Kinderschuhen.
Man darf daneben nicht vergessen, dass es sich bei unseren „Abgeordneten“ um Schüler und Studenten handelt, die neben Schule und Hobbys, sich am Wochenende zusätzlich politisch engagieren.
Unter Ihren Mitgliedern gehören einige bereits Jugendorganisationen von politischen Parteien an. Wie schätzen Sie ihr Wahl- und Arbeitsverhalten ein, werden dabei parteipolitische Positionen deutlich sichtbar?
Nach meiner Einschätzung kann ich das nicht bestätigen. Obwohl einige unserer Mitglieder politisch aktiv sind, zeigen die Abstimmungen und Debatten im Plenum und Ausschüssen, dass es ihnen wichtig ist, sich persönlich einzubringen.
ds
De Maart
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