Influenza B räumt Klassenzimmer leer

Influenza B räumt Klassenzimmer leer
(Ifinzi)

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Nach Krankheitswelle in Schulen kommt nun das Aufatmen

Jedes Jahr stellt der Winter die Hochsaison für alle möglichen Typen der Influenza – allgemeiner als Grippe bekannt – dar. Auch in den letzten Monaten blieben hauptsächlich Schüler und jüngere Luxemburger nicht vom Fieber verschont. In vergangenen Tagen herrschte in Kinderkliniken regelrechtes Chaos. Lange Schlangen bildeten sich am Empfang. Kinder und Eltern wurden im Akkord untersucht. Die Mediziner sprangen von einem Behandlungszimmer ins nächste. Zitat einer Ärztin: „Wenn es nach mir ginge, müsste man sämtliche Schulen in Luxemburg für die nächsten 14 Tage schließen.“

Auch in den „Maisons relais“ fällt das vermehrte Fehlen von Kindern und Personal zunehmend auf. „Bei uns in Monnerich wurden in den vergangenen Wochen regelrecht ganze Klassen von der Grippe leergeräumt“, bestätigte Yves Kirps. Der Direktionsbeauftragte der Kindertagesstätten der Gemeinde vermutet eine höhere Ansteckungsrate als Grund für die Erkrankung vieler Schulkinder. „Sonst sind die Fälle zeitlich relativ versetzt, aber dieses Jahr haben sich gesamte Gruppen gleichzeitig angesteckt“, sagte Kirps.

Leichtes Abflauen der Grippewelle

Die Symptome seien hingegen nicht heftiger als sonst und man bemerke mittlerweile ebenfalls ein leichtes Abflauen der Krankheitswelle. „Eine Magen-Darm-Virus-Epidemie wäre für uns in den ‚Maisons relais‘ definitiv schlimmer als die Grippe“, scherzte Kirps. Bei Schnupfen und Fieber blieben die Kinder einfach zu Hause – Erbrechen hingegen sei ein Symptom, das sich oftmals erst beim Aufenthalt in der Tagesstätte zeige.

Auch im Norden hat die Grippe wenig Halt vor Schulen gemacht. Die Ersatzlehrerinnen Laura und Sonja berichteten, dass die Schüler hauptsächlich vor den Fastnachtsferien in größeren Mengen gefehlt hätten. Vor zwei Wochen waren dann noch einmal einige Vereinzelte von der Grippe betroffen. Dies gilt ebenfalls für Lyzeen, wo die Krankheit auch an einigen Lehrern nicht spurlos vorbeiging.

Ans Bett gefesselt

Dass die Grippe jeden Winter zahlreiche Luxemburger ans Bett fesselt, ist wohl wenig überraschend. Dennoch gibt es in diesem Jahr einige Veränderungen. „In den letzten zwei Monaten wurden bei mir in der Praxis zehn Fälle festgestellt, die meisten davon mit der Grippe des Typus B“, berichtete ein Allgemeinmediziner aus Esch.
In den vorigen Jahren waren die Patienten überwiegend mit der sogenannten Influenza A infiziert worden und auch Todesfälle hatte es vereinzelt gegeben – im Gegensatz zu diesem Winter. „Vor drei Wochen waren die Erkrankten noch zahlreicher, momentan scheint die Welle jedoch am Abflauen zu sein“, bestätigte der Escher Arzt.

Der kleine Noah hatte Glück: Ihn erwischte das Fieber über Nacht, wurde aber nach einem Tag wieder schwächer. „Die Kinderärztin hat uns Nurofen verschrieben, für den Fall einer Verschlimmerung“, berichtete die Großmutter des Zweijährigen. Je nach Arztpraxis unterscheidet sich die Anzahl von jüngeren Patienten gegenüber Erwachsenen. Bei älteren Menschen sinkt das Risiko einer Ansteckung wahrscheinlich durch eine Impfung – jetzt ist es jedoch zu spät dafür, denn die Hochsaison der Grippe hat definitiv langsam ihr Ende erreicht.