Industriebrachen Wiltz: Entscheidungen am 15. November

Industriebrachen Wiltz: Entscheidungen am 15. November

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Ende September verzeichnete Luxemburg eine Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent. In einzelnen Ortschaften liegt die Rate jedoch beträchlich höher. Unter anderem in Wiltz. Dort soll in Bälde über die Zukunft der Industriebrachen entschieden werden.

Eine dieser Ortschaften ist Wiltz. Dort verzeichneten die Statistiker eine Erwerbslosenrate von 9,59 Prozent im letzten Jahr. Die Durchschnittsquote 2009 lag laut Statec landesweit bei  6,7 Prozent. Doch mit dieser Quote besetzt Wiltz längst nicht Platz eins unter den Gemeinden des Landes. Vor der Nordstadt platzierten sich 2009 Mertert (16,80 Prozent), Grevenmacher (14,94 Prozent), Esch/Alzette (11,91 Prozent), Differdingen (10,65 Prozent), Echternach (10,47 Prozent) und Vianden (10,20 Prozent). Die Arbeitslosenrate reichte 2009 von 1,06 Prozent in Manternach bis eben 16,80 Prozent in Mertert.

Dem  Norddeputierten André Bauler (DP) zufolge hat der Kanton Wiltz seit Jahren Schwierigkeiten damit, seine Wirtschaft zu diversifizieren und neue Arbeitsstelle zu schaffen. Bereits Ende 2007 verzeichnete man hier eine Arbeitslosenquote von 6,4 Prozent, während sie im Landesdurchschnitt bei 4,7 Prozent lag.  In einer parlamentarischen Anfrage an Wirtschaftsminister Jeannot Krecké spricht Bauler von den Problemen, die Industriebrachen bei Wiltz neu zu erschließen oder das Wiltzer Schloss einer neuen Bestimmung zuzuführen.

„Betriebe interessiert

Der Kanton Wiltz nutze wie die anderen Kantonen auch die  staatlichen Fördermaßnahmen, heißt es seitens des Wirtschaftsministeriums.  Das gelte auch für die Wiltzer nationale Industriezone, die  teilweise in eine regionale Gewerbezone umgewandelt wurde. Mehrere  Betriebe seien daran interessiert, sich dort niederzulassen, kündigt Wirtschaftsminister Jeannot Krecké in seiner Antwort an Bauler an. Bürgermeister Frank Arndt bestätigt die Aussagen des Ministers und spricht von mehreren kleinen und mittleren Betreibe der verschiedensten Aktivitätsbereiche. Namen wollte der Bürdermeister jedoch keine nennen, da die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen seien.

Die Nutzung der Industriebrachen hat eine lange Vorgeschichte. Vor langer Zeit sei hierzu ein „Plan directeur“ für das gesamte Areal vorgestellt worden, hieß es am 15. Oktober 2010 in einem Gespräch des Tageblatts mit dem Wiltzer Bürgermeister  Fränk Arndt. Doch bis dato wurden vor allem Diskussionen um die Sanierung der Brachen geführt.

Konzept am 15. November

„Wir haben eine Arbeitsgruppe unter dem Impuls des zuständigen Ministers Marco Schank ins Leben gerufen. Wir wurden uns nun endlich über das Sanierungskonzept einig. Wir wissen nun genau, wo saniert werden muss, wie wir mit der Wiltz umzugehen haben, usw. Jetzt wird die Rentabilitätsberechnung erstellt“, so Arndt weiter.

Der Bürgermeister aus Wiltz ist erstaunt darüber, dass sich Gedanken über die Schaffung von Arbeitsstellen in den Brachen gemacht wird, bevor das genaue Konzept für ihre zukünftige Nutzung auf dem Tisch liegt. Am 15. November sei ein Treffen zwischen der Gemeinde und den zuständigen Ministerien vorgesehen. Dann wird die Entscheidung über das Konzept fallen. Anschliessend werde man zusammen mit den Partnern (Fonds de Logement und eventuell CFL) über die praktische Umsetzung sprechen und gegebenenfalls ein Architektenwettbewerb organisieren, so Arndt weiter. Er betont, dass die Gemeinde einen „gesunden Mix“ zwischen Geschäften, Handwerksbetrieben und Wohnungen auf den Brachen befürwortet.

Bis die Brachen saniert, neue Betriebe errichtet und weitere Stellen geschaffen wurden, wird aber wohl noch so mancher Wiltzer Einwohner stempeln gehen.

tageblatt.lu