Der WDR berichtete dieser Tage über die Flotte der Rheinschifffahrt AG (auch Köln-Düsseldorfer genannt), die alle möglichen gesetzlichen Schlupflöcher und Konstrukte nutzt, um riesige Profite einzufahren. Die maltesische Flagge bedeutet lediglich, dass das Schiff in Malta registriert ist. Dazu Norbert Schmitz, Direktor der Köln-Düsseldorfer: „Wir haben in Malta kein Konto und wir haben in Malta keine Mitarbeiter.“ Die Betreuung des „maltesischen“ Schiffes erfolgt über ein Tochterunternehmen auf Zypern, die Crew ist nach Luxemburg ausgegliedert, wo die Gesellschaft die Hälfte der Sozialausgaben begleicht.
Laut einem Gewerkschaftsvertreter wurde das Personal mit falschen Versprechen nach Luxemburg gelockt. „Es ist“, so der Gewerkschafter, „eine Steuer- und Sozialversicherungsflucht“. Die für die Betroffenen schlimme Folgen haben kann. So wird ein Beschäftigter zitiert, der 10.000 Euro Steuern nachzahlen musste.
Die Köln-Düsseldorfer will die legale Ausflaggung und andere Konstrukte nutzen, um weitere Einsparungen bei den Personalkosten durchzuführen. Die Löhne für das Personal sollen mit Ausnahme der Kapitäne und der Offiziere an maltesische und zypriotische Standards angepasst werden, wahrscheinlich nach dem Modell der Kreuzfahrtschiffe, wo der Grossteil der Crew von den Philippinen, aus Sri Lanka oder Indien kommt, die mit Neunmonatskontrakten bis zu 14-16 Stunden am Tag arbeiten müssen und von den Reedereien masslos ausgebeutet werden.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können