Dan Elvinger
Grund für die Einstellung durch das Transportministerium sollen nicht erreichte Ziele und ein zu hoher Kostenfaktor im Vergleich zur Nutzung sein.
„Von vornherein war den Gemeinden klar, dass das Projekt auf zwei Jahre beschränkt ist. Trotzdem hegten die Gemeinden Hoffnungen, dass es danach weitergeht. Leider wurden die Gemeinden erst kurz vor Ablauf der Konvention über den Tatbestand informiert. Ich muss jedoch dazu sagen, dass auch die Gemeindeverantwortlichen zu spät reagiert haben“, so Yves Cruchten, Gemeinderatsmitglied in Bascharage. Im Durchschnitt wurden 3.000 Fahrten pro Monat durchgeführt. Vor allem Schüler und Rentner nehmen den Dienst in Anspruch.
Problem: Transport auf dem Land
„Auf den Hauptachsen fahren stündlich Busse. Das wahre Problem sind die Verbindungen zwischen kleineren Dörfern“, erklärt der Steinforter Bürgermeister Guy Pettinger.
Zur Erinnerung, der Rufbus wurde im Jahr 2008 als Pilotprojekt eingeführt. Der Dienst ist Bestandteil des Konzepts „mobil2020“ des Nachhaltigkeitsministeriums und strebt die Verbesserung des nationalen Busnetzes an. Für den Feldversuch wurde der Kanton Capellen ausgesucht. Das Pilotprojekt wird zu einem Drittel von den Gemeinden des Kantons Capellen und zu zwei Dritteln von Verkehrsverbund und Nachhaltigkeitsministerium finanziert. Guy Pettinger wurde genau wie seine Amtskollegen von dieser Entscheidung überrascht: „Uns wurde gesagt, dass es sich bei diesem Transportmittel um einen gewissen Luxus handelt und dies nicht weiter finanziert werden kann. Wir haben jedoch angefragt, den Dienst noch bis zum 15. Juli zu erhalten, um die Jugendlichen noch bis dahin zur Schule zu befördern.“ Da die Verträge mit dem Betreiber der Rufbusse Ende des Monats auslaufen, müssen in dieser Hinsicht Verhandlungen geführt werden.
Soziale Benachteiligung
Laut dem LSAP-Bürgermeister ist die Einstellung eine weitere Schwächung für bereits sozial Schwache. „Nicht jeder hat die Möglichkeit, sich ein Auto zu leisten. Diese Leute sind auf dieses Angebot angewiesen.“
Guy Pettinger weist daraufhin, dass die betroffenen Gemeinden ein solches Konzept finanziell nicht allein tragen können.
Yves Cruchten bedauert, „dass der Rufbus abgeschafft wird. Dieser Dienst erfüllt nämlich auch eine soziale Funktion. Nun sollten die Bürgermeister aus dem Kanton Capellen reagieren und nach einer Lösung für dieses Problem suchen.“
Gilles Dostert, Generaldirektor des Verkehrsverbunds, gibt sich eher bedeckt zu diesem Thema. „Wir werden nächste Woche die Erkenntnisse aus diesem Pilotprojekt vorstellen. In unserer Konvention steht, dass das Projekt zwei Jahre andauern wird.“ Ursprünglich war das Pilotprojekt für ein Jahr vorgesehen. Da die Verantwortlichen nicht die nötigen Schlüsse aus den Ergebnissen ziehen konnten, wurde das Projekt um ein Jahr verlängert.
De Maart
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